Vorwort:
Dies ist eine Einführung in die Welt der Akku Packs wie sie im Modellbau Verwendung finden. Dabei bin ich der nichts wissende Fragensteller und Dominik hat sich meiner angenommen und Versucht mir alles zu erklären... und das versuche ich jetzt hier weiter zu geben, so dass alle was davon haben!
Die Ordnung basiert auf meinen Fragen und Gedanken und auf Dominiks weiterführenden Antworten.
1. Was für Akku-Packs gibt es?
Wenn ich das Richtig sehe, gibt es alles Mögliche an Akku Packs… Alle Größen und Farben, Kapazitäten und Preise… Daraus ergibt sich direkt Frage 2
2. Worauf muss ich achten?
Da scheint es mir einige Punkte zu geben
2.1 Spannung
Das ist meiner Ansicht die „leichteste“ Sache… denn hier kann man wunderbar mit existierenden Mods vergleichen. Die für unsere Zwecke gängigen Akku-Typen dürften sein:
7,2 V(6 Nickelzellen) /7,4 Volt (2 Litiumzellen)(nah an den Standard Werten)
9,6 Volt (8 Nickelzellen, geringer Leistungsmod für Flyweel)
11,1 Volt (3 Lithiumzellen, hoher Leistungsmod für Flyweel)
14,8 Volt (4 Lithiumzellen, Leistungsmod für Stampede mit BP Feder)
wie man sieht ergeben sich die Abstufungen der Spannungen aus der Anzahl der Akku-Zellen. Hier gehen wir auf die gebräuchlichsten Typen ein.
2.2 Akkutyp /Zellchemie
Blei: 2V/Zelle, sehr schwer, meistens mehrere Zellen in einem Gehäuse, entsprechend höhere Spannung.
Nickel-Cadmium (NiCd)/Nickel-Metallhydrid (NiMh): 1,2V/Zelle, erhältlich in normalen Batteriegrößen (Micro / AAA, Mignon / AA, Baby /C, Mono / D), NiCd nur noch für Industrieanwendungen zulässig, aber käuflich.
Litium-Ionen (LiIon)/Lithium-Polymer (LiPo): alte Generation 3,6V/Zelle, heute 3,7V/Zelle, leicht mit hoher Kapazität, aber geeignete Ladegeräte notwendig.
LiPo werden meistens als Flachzelle im Folienbeutel gebaut, daher empfindlich gegen Beschädigung. Rundzellen mit Blechgehäuse werden meistens für Industrieanwendungen verwendet, sie entsprechen selten normalen Batteriegrößen
2.3 Kapazität
Hier hört meine auch schon mein Fundiertes Wissen auf und mein Halbwissen beginnt… deshalb hab ich mich kurz schlau gemacht:
2.3 Das ominöse C
Dazu erst mal wieder die Definition:
Dazu ein paar Dinge die Dominik bereits zu diesem Thema geschrieben hat:
Dazu kam dann nicht nur mir eine Frage, sondern auch Leetoh: (Angenommen der Blaster zieht 8A)
Eine weitere Frage von mir: Ist es Egal wie die Werte verteilt sind, solange die Summe am Ende Passt? also hätte eine Rapidstrike mit 11,1Volt 400mA und 80C (0,4 x 80 = 32) die gleiche Power über die gleiche Zeit wie eine Rapidstrike mit 11,1Volt 2200mA und 15C (2,2 x 15 = 33) ?
Dazu wieder Dominik(der als Reaktion auf die letzten beiden Fragen mal eben die nächsten 6 Punkte erläuterte o0):
Die Entladerate gibt Hinweise darauf, wie sich ein Akku bei Belastung verhält:
Jeder Akku bricht bei Belastung mit der Spannung ein und erholt sich ohne Last wieder etwas.
Je dichter der Entladestrom am Maximalstrom des Akkus liegt, desto schneller nimmt die Spannung ab. Das kann dazu führen, dass der Akku nur kurze Energiestöße abgeben kann.
Dazu muss erwähnt werden, dass nur wenige Hersteller angeben, auf welche Art die Entladeraten ermittelt werden.
Modellbauakkus bewegen sich mit den Entladeraten im Bereich von 10-50C, die meisten liegen zwischen 15-30C, also deutlich mehr, als jeder Elektroblaster benötigt.
Man muss allerdings bedenken, dass Elektromotoren beim Anlaufen ein Vielfaches ihres Nennstromes verbrauchen, deshalb sollten die Akkus nicht zu knapp ausgewählt werden.
Das Problem ist zum Beispiel schon oft bei Rundzellen diskutiert worden, der Unterschied zwischen Protected und Unprotected. Wird bei Protected-Zellen der Strom zu hoch, macht die Schutzschaltung zu, um die Zelle vor Überlastung zu schützen.
Setzt man nun einen Unprotected-Akku ein, gibt es das Problem nicht, weil es keine Schutzschaltung gibt. Was allerdings auch bedeutet, dass man den Akku durch Überlastung beschädigen kann, ohne etwas davon zu merken.
3. Akku Anschlüsse
Lithium-Polymer-Packs besitzen zwei Anschlüsse:
- Den Hochstromstecker mit zwei Leitungen, schwarz und rot. An diesem liegt die volle Akkuspannung an und er ist auch für den vollen Strom ausgelegt.
- Den Balancerstecker, er hat eine Leitung mehr, als der Akku Zellen hat. Eine Leitung ist meistens in einer anderen Farbe isoliert als die anderen, es gibt aber auch Kombinationen unterschiedlicher Farben.
Am Balancerstecker liegen die Einzelspannungen aller Zellen an, er muss beim Laden mit dem Ladegerät verbunden werden, im Blaster kann eine Schutzschaltung daran angeschlossen werden
3.1 Hochstromstecker
Fertige Packs werden mit unterschiedlichen Hochstromsteckern verkauft:
Kleine Akkus bis zwei Zellen und ca. 1200mAh werden oft mit einem so genannten BEC-Stecker (JST)verkauft, dieser ist bis 10A belastbar.

Für größere Packs sind mehrere Stecker gebräuchlich, die Stromstärken beziehen sich auf den Dauerstrom:
T-Stecker (Dean's T): bis 60A, zwei Flache Steckzungen senkrecht aufeinander stehend, daher die Bezeichnung

Goldkontaktstecker: runde Stecker mit verschiedenen Durchmessern, gebräuchlich sind 2mm, 3,5mm und 4mm, Belastbarkeit etwa 10xDurchmesser, Bspw. 4mm ca. 40A. G3,5-Verbinder sind die kürzesten.
Goldkontaktstecker sind nicht völlig vor Kurzschlüssen geschützt, da beide Kontakte nicht durch ein Gehäuse verbunden sind.
MPX (Multiplex): bis 30A mit sechs Kontakten, jeweils drei für Plus und Minus

Tamiya und AMP: Je nach Ausführung bis 30A. Für sechs- bis achtzellige Nickelakkus, so genannte Racing-Packs, gebräuchlich. TAM (Tamiya)-Stecker haben eine Sicherheitsklinke um ein Lösen der Verbindung zu verhindern, AMP-Stecker nicht. Beide Steckverbinder haben runde Kontakte, werden bei Lithium-Packs meines Wissens nach nicht verwendet.

XT-60:

Entsprechende Gegenstücke bekommt man im Modellbau-Laden oder Internet.
Das sind natürlich nicht alle Steckertypen, wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier Ausnahmen. Die Belastbarkeit ist bei allen Steckern für kurze Zeit deutlich höher.
Anmerkung von Dominik:
3.2 Balancerstecker
Der Balancerstecker wird bei höherwertigen Ladegeräten nur für die Einzelzellenüberwachung und zum Balancieren, also dem Angleichen der Zellenspannungen verwendet. Bei billigen Ladegeräten mit niedrigem Strom (weniger als 1A) wird der Balancerstecker auch zum Laden des Akkus verwendet.
In der Anwendung kann man eine Einzelzellenüberwachung anschließen.
Es gibt mehrere Typen von Balancersteckern, die nicht zueinander kompatibel sind:
XHP (XH) : Erkennbar durch Anformungen an der Oberseite, die wie halbe Pfeile aussehen. Verwendet von den meisten Importen aus China und einigen bekannten Modellbau-Herstellern, z.B. Dualsky, E-Flite, Walkera, Align, Topfuel/Hacker

EHR (EH): Wird von den meisten deutschen Herstellern verwendet, z.B. robbe, Graupner, Simprop, Carson, Kokam, LRP, Dymond
Es gibt noch die Anschlüsse FTP (TP), PQ, MPX (nicht zu verwechseln mit dem Hochstromstecker) und ein zweireihiger von Schulze Elektronik.
Es gibt für die meisten Stecker Adapter, allerdings muss man wissen in welche Richtung man was benötigt.
Manche Ladegeräte haben nur einen Anschluss im Gehäuse an den dann entsprechende Adapterplatinen angesteckt werden.
4. Ladegerät / Laden
Blei- und Nickelakkus kann man mit Konstantstromladung mit einem Netzteil laden, es gibt aber keine Abschaltung, daher nicht zu empfehlen.
Worauf muss ich achten?
Das Ladegerät muss für die entsprechende Zellenchemie ausgelegt sein und sowohl der Hochstromstecker als auch der Balancerstecker müssen angeschlossen werden. (Außer bei Billig-Ladegeräten, die nur über den Balancerstecker laden)
Der Balancer-Anschluss im Ladegerät muss mit dem Anschluss des Akkus übereinstimmen, die verschiedenen Systeme sind nicht kompatibel.
Heutzutage haben alle Ladegeräte als Hochstromkontakte standardmäßig 4mm Buchsen, an die ein Adapterkabel für das verwendete Stecksystem angeschlossen werden kann.
Für Lithium-Akkupacks ist ein Balancieren der Zellen eines Packs während des Ladens zwingend notwendig, ansonsten droht ohne Überwachung eine Überladung einzelner Zellen.
Außerdem darf der Ladestrom eine gewisse Grenze nicht überschreiten. Bei allen Akkus aus dem Modellbau ist man mit einer Laderate von 1C auf der sicheren Seite, aktuelle Zellen kann man teilweise mit bis zu 5C laden (Datenblatt/Etikett beachten!), auch wenn man das nicht zu oft machen sollte.
Negativbeispiel:
Ein Bekannter hat sich vor Jahren mal beim Laden seinen Keller ausgeräuchert und fragte danach was das mit dem 1C zu bedeuten hat.
5. Reihen- /Parallelschaltung
Einzelne Zellen kann man problemlos in Reihe und Parallel schalten, wenn ein paar Regeln beachtet werden:
Reihenschaltung:
Alle Zellen müssen dieselben Daten haben (Typ, Spannung, Kapazität, Ladezustand, Alter). Üblicherweise werden dazu alle Zellen zur gleichen Zeit gekauft, einzeln vollständig geladen und dann verschaltet.
Beachtet man das nicht, können die einzelnen Zellen überlastet und beschädigt werden, was im Extremfall zu einem Platzen und eventuell einem Brand führen kann.
Verwendet man einzelne (Rund-)Zellen, sollten diese auch einzeln geladen werden.
Parallelschaltung:
Bei der Parallelschaltung muss man nur darauf achten, dass die Nennspannung und der Ladezustand identisch sind.
Man kann tatsächlich Zellen oder Packs mit verschiedenen Kapazitäten (nicht Spannungen!) parallel schalten, die stärkere Zelle stützt die Schwächere, so dass beide Zellen immer dieselbe Spannung haben.
Sind die Zellen unterschiedlich geladen, kommt es zu einem Ausgleichsstrom, bei der die entladene Zelle von der anderen geladen wird, wobei der zulässige Ladestrom überschritten werden kann.
6. Lagerung
Bleiakkus werden in geladenem Zustand gelagert.
Nickel-Cadmium-Akkus werden in entladenem Zustand gelagert.
Nickel-Metallhydrid-Akkus werden in geladenem Zustand gelagert.
Zur Lagerung haben die meisten Computer-Ladegeräte eine Storage-Funktion, bei der der Lithiumakku nur teilweise geladen wird.
Den Akku sollte man auch so kühl wie möglich lagern, eine Lagerung im Kühlschrank ist möglich, aber die Bildung von Kondenswasser muss vermieden werden.
7. Vorsichtsmaßnahmen
Wer sich nicht sicher ist, sollte sich gut informieren und/oder die Finger davon lassen!
Bekanntlich steht im Internet auch viel Unsinn geschrieben, daher lieber mehrere Quellen zu Rate ziehen und auch das Alter der Information prüfen.
Beim Laden des Akkus immer in der Nähe bleiben und den Akku auf einer feuerfesten Unterlage laden.
Akkus nicht überladen (Sollte bei heutigen Ladegeräten eigentlich nicht passieren)
Akkus nicht tiefentladen (Voltmeter mit Einzelzellenüberwachung o.ä. verwenden)
Akkus nicht kurzschließen (Alle Stecker und elektrischen Verbindungen im gesamten Stromkreis isolieren, auch darauf achten dass bei abgezogenem Stecker kein Kurzschluss entstehen kann)
Es gibt feuersichere Beutel in denen man Lithium-Akkus laden, lagern und transportieren kann, sollte der Akku tatsächlich feuer fangen, ist die Umgebung dabei einigermaßen sicher.
LiPo-Akkus sind nur in Folie eingeschweißt und entsprechend empfindlich. Sie müssen vor mechanischer Beschädigung geschützt werden.
8. Falls doch mal etwas passiert ist:
Blei- und Nickelakkus gasen bei Überlastung Wasserstoff aus. Zusätzlich kann Elektrolyt austreten.
Litium-Polymer-Akkus sind gasdicht, sie blähen sich bei Überlastung auf, dadurch verringert sich die Elektrodenoberfläche und die Kapazität und Belastbarkeit sinken.
Alle Akkus funktionieren nach einer Überlastung noch, können allerdings nicht mehr so stark belastet werden und dementsprechend auch leichter überlastet werden.
Ein brennender Lithium-Akku darf NIEMALS mit Wasser gelöscht werden, Lithium reagiert heftig, teilweise explosiv mit Wasser, wobei sich Wasserstoff bildet.
Zum Löschen sollten bei Metallbränden allgemein nur trockener Sand oder spezielle Feuerlöscher für Metallbrände (Brandklasse D) verwendet werden, Löscher mit ABC-Pulver funktionieren nicht.
Ansonsten einfach im Freien abbrennen lassen.
9. Entsorgung
Alle Akkus können in den Sammelbehältern für Altbatterien entsorgt werden, es muss allerdings sichergestellt sein, dass es keinen Kurzschluss geben kann. Sämtliche Kontakte sollten abgeklebt
werden, was auch auf den Sammelkisten steht.
Bleiakkus können dort auch entsorgt werden, solange sie lageunabhängig sind (Blei-Gel-Akkus). Sind sie es nicht, müssen sie zu Schadstoffsammelstellen gebracht werden.
So ich hoffe das hiermit ein paar Fragen beantwortet wurden und dass ich die richtigen Stecker verlinkt habe ^^
Vielen Vielen Dank jedenfalls schonmal an Dominik ^^ Ich schätze es wird noch die ein oder andere Frage dazu kommen ^^
Dies ist eine Einführung in die Welt der Akku Packs wie sie im Modellbau Verwendung finden. Dabei bin ich der nichts wissende Fragensteller und Dominik hat sich meiner angenommen und Versucht mir alles zu erklären... und das versuche ich jetzt hier weiter zu geben, so dass alle was davon haben!
Die Ordnung basiert auf meinen Fragen und Gedanken und auf Dominiks weiterführenden Antworten.
1. Was für Akku-Packs gibt es?
Wenn ich das Richtig sehe, gibt es alles Mögliche an Akku Packs… Alle Größen und Farben, Kapazitäten und Preise… Daraus ergibt sich direkt Frage 2
2. Worauf muss ich achten?
Da scheint es mir einige Punkte zu geben
2.1 Spannung
Das ist meiner Ansicht die „leichteste“ Sache… denn hier kann man wunderbar mit existierenden Mods vergleichen. Die für unsere Zwecke gängigen Akku-Typen dürften sein:
7,2 V(6 Nickelzellen) /7,4 Volt (2 Litiumzellen)(nah an den Standard Werten)
9,6 Volt (8 Nickelzellen, geringer Leistungsmod für Flyweel)
11,1 Volt (3 Lithiumzellen, hoher Leistungsmod für Flyweel)
14,8 Volt (4 Lithiumzellen, Leistungsmod für Stampede mit BP Feder)
wie man sieht ergeben sich die Abstufungen der Spannungen aus der Anzahl der Akku-Zellen. Hier gehen wir auf die gebräuchlichsten Typen ein.
2.2 Akkutyp /Zellchemie
Blei: 2V/Zelle, sehr schwer, meistens mehrere Zellen in einem Gehäuse, entsprechend höhere Spannung.
Nickel-Cadmium (NiCd)/Nickel-Metallhydrid (NiMh): 1,2V/Zelle, erhältlich in normalen Batteriegrößen (Micro / AAA, Mignon / AA, Baby /C, Mono / D), NiCd nur noch für Industrieanwendungen zulässig, aber käuflich.
Litium-Ionen (LiIon)/Lithium-Polymer (LiPo): alte Generation 3,6V/Zelle, heute 3,7V/Zelle, leicht mit hoher Kapazität, aber geeignete Ladegeräte notwendig.
LiPo werden meistens als Flachzelle im Folienbeutel gebaut, daher empfindlich gegen Beschädigung. Rundzellen mit Blechgehäuse werden meistens für Industrieanwendungen verwendet, sie entsprechen selten normalen Batteriegrößen
2.3 Kapazität
Hier hört meine auch schon mein Fundiertes Wissen auf und mein Halbwissen beginnt… deshalb hab ich mich kurz schlau gemacht:
Quelle: Die wichtigsten Akku-Begriffe - Akku-Praxis: So leben Ihre Akkus länger - CHIPAkku-Kapazität:
Die Kapazität wird in Milli-Ampere-Stunden (mAh) angegeben. Steht beispielsweise 1.000 mAh drauf, so liefert der Akku eine Stunde lang 1.000 mA oder fünf Stunden lang 200 mA Strom. Danach ist er entladen, und die Spannung bricht bei Belastung zusammen. NiMH-Mignon-Zellen erreichen derzeit eine Kapazität von etwa 2.200 mAh; Lithium-Packs in Notebooks bringen es auf über 6.000 mAh.
2.3 Das ominöse C
Dazu erst mal wieder die Definition:
Akku-Laderate:
Dieser Begriff dient dazu, die Größe des Lade- oder Entladestroms unabhängig von der Akku-Kapazität anzugeben. Wird zum Beispiel ein 1.000-mAh- Akku mit 3 C geladen/ entladen, so beträgt der Lade-/ Entladestrom 3 mal 1.000 mA, also 3 Ampere. Manche Hersteller geben bei Li-Ion-Akkus die gespeicherte Energie in Wattstunden (Wh) an, diese Einheit können Sie jedoch leicht in mAh umrechnen: Steht zum Beispiel auf dem Stromspender 10 Wh und 7,2 Volt, dann dividieren Sie diese beiden Angaben (10 Wh/7,2 V) – der Akku hat demnach eine Kapazität von etwa 1,4 Ah beziehungsweise 1.400 mAh.
Dazu ein paar Dinge die Dominik bereits zu diesem Thema geschrieben hat:
Die LiPo-Akkus müssen gegen Überlastung und Tiefentladung geschützt werden. Gegen die Überlastung hilft die Angabe der Entladerate auf den Packs, wenn du die mit der Kapazität multiplizierst erhältst du den zulässigen Dauerstrom.
Bei einem Akku mit beispielsweise 2000mAh und 20C kannst du den mit 40A Dauerstrom belasten, ist also bei Dartblastern weniger das Problem. Sehr vorsichtig solltest du sein, wenn auf den Akkus nichts draufsteht, die solltest du besser nicht verwenden.
Maximale Stromstärke = Entladerate x Kapazität
Beispiel:
2400mAh, 20C
=> 2,4Ah x 20 = 24A max
Dazu kam dann nicht nur mir eine Frage, sondern auch Leetoh: (Angenommen der Blaster zieht 8A)
Ist dann eine höher Entladerate generell besser, oder hat das keinen Einfluss mehr, sobald ich meine Mindestlast von 8A in diesem Fall erreicht habe?
Kann der mit 80A dann einfach nochmal länger, im Dauerfeuer/Dauerbetrieb, wie einer mit 40A?
Eine weitere Frage von mir: Ist es Egal wie die Werte verteilt sind, solange die Summe am Ende Passt? also hätte eine Rapidstrike mit 11,1Volt 400mA und 80C (0,4 x 80 = 32) die gleiche Power über die gleiche Zeit wie eine Rapidstrike mit 11,1Volt 2200mA und 15C (2,2 x 15 = 33) ?
Dazu wieder Dominik(der als Reaktion auf die letzten beiden Fragen mal eben die nächsten 6 Punkte erläuterte o0):
Die Entladerate gibt Hinweise darauf, wie sich ein Akku bei Belastung verhält:
Jeder Akku bricht bei Belastung mit der Spannung ein und erholt sich ohne Last wieder etwas.
Je dichter der Entladestrom am Maximalstrom des Akkus liegt, desto schneller nimmt die Spannung ab. Das kann dazu führen, dass der Akku nur kurze Energiestöße abgeben kann.
Dazu muss erwähnt werden, dass nur wenige Hersteller angeben, auf welche Art die Entladeraten ermittelt werden.
Modellbauakkus bewegen sich mit den Entladeraten im Bereich von 10-50C, die meisten liegen zwischen 15-30C, also deutlich mehr, als jeder Elektroblaster benötigt.
Man muss allerdings bedenken, dass Elektromotoren beim Anlaufen ein Vielfaches ihres Nennstromes verbrauchen, deshalb sollten die Akkus nicht zu knapp ausgewählt werden.
Das Problem ist zum Beispiel schon oft bei Rundzellen diskutiert worden, der Unterschied zwischen Protected und Unprotected. Wird bei Protected-Zellen der Strom zu hoch, macht die Schutzschaltung zu, um die Zelle vor Überlastung zu schützen.
Setzt man nun einen Unprotected-Akku ein, gibt es das Problem nicht, weil es keine Schutzschaltung gibt. Was allerdings auch bedeutet, dass man den Akku durch Überlastung beschädigen kann, ohne etwas davon zu merken.
3. Akku Anschlüsse
Lithium-Polymer-Packs besitzen zwei Anschlüsse:
- Den Hochstromstecker mit zwei Leitungen, schwarz und rot. An diesem liegt die volle Akkuspannung an und er ist auch für den vollen Strom ausgelegt.
- Den Balancerstecker, er hat eine Leitung mehr, als der Akku Zellen hat. Eine Leitung ist meistens in einer anderen Farbe isoliert als die anderen, es gibt aber auch Kombinationen unterschiedlicher Farben.
Am Balancerstecker liegen die Einzelspannungen aller Zellen an, er muss beim Laden mit dem Ladegerät verbunden werden, im Blaster kann eine Schutzschaltung daran angeschlossen werden
3.1 Hochstromstecker
Fertige Packs werden mit unterschiedlichen Hochstromsteckern verkauft:
Kleine Akkus bis zwei Zellen und ca. 1200mAh werden oft mit einem so genannten BEC-Stecker (JST)verkauft, dieser ist bis 10A belastbar.

Für größere Packs sind mehrere Stecker gebräuchlich, die Stromstärken beziehen sich auf den Dauerstrom:
T-Stecker (Dean's T): bis 60A, zwei Flache Steckzungen senkrecht aufeinander stehend, daher die Bezeichnung

Goldkontaktstecker: runde Stecker mit verschiedenen Durchmessern, gebräuchlich sind 2mm, 3,5mm und 4mm, Belastbarkeit etwa 10xDurchmesser, Bspw. 4mm ca. 40A. G3,5-Verbinder sind die kürzesten.

Goldkontaktstecker sind nicht völlig vor Kurzschlüssen geschützt, da beide Kontakte nicht durch ein Gehäuse verbunden sind.
MPX (Multiplex): bis 30A mit sechs Kontakten, jeweils drei für Plus und Minus

Tamiya und AMP: Je nach Ausführung bis 30A. Für sechs- bis achtzellige Nickelakkus, so genannte Racing-Packs, gebräuchlich. TAM (Tamiya)-Stecker haben eine Sicherheitsklinke um ein Lösen der Verbindung zu verhindern, AMP-Stecker nicht. Beide Steckverbinder haben runde Kontakte, werden bei Lithium-Packs meines Wissens nach nicht verwendet.

XT-60:

Entsprechende Gegenstücke bekommt man im Modellbau-Laden oder Internet.
Das sind natürlich nicht alle Steckertypen, wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier Ausnahmen. Die Belastbarkeit ist bei allen Steckern für kurze Zeit deutlich höher.
Anmerkung von Dominik:
ich in im Conrad-Katalog auf Angaben zur Strombelastbarkeit gefunden, die kleineren Werte geben den Dauerstrom nach Norm an (frag mich nicht welche), der größere den Pulsstrom (als Erfahrungswert angegeben, ich vermute mal für 10-30 Sekunden)
BEC: 3/8A
T: 50/70A
G2: 10/30A
G3,5: 30/55A
G4: 36/80A
MPX: 35/60A
TAM: 12/40A
AMP: 12/40A
XT-60: 60/100A
Was mir noch eingefallen ist, du solltest noch hinzufügen, dass sich die Bezeichnung "Stecker" und "Buchse" auf die Kontakte bezieht, nicht auf das Gehäuse. Beim Gehäuse ist es meist entgegengesetzt.
3.2 Balancerstecker
Der Balancerstecker wird bei höherwertigen Ladegeräten nur für die Einzelzellenüberwachung und zum Balancieren, also dem Angleichen der Zellenspannungen verwendet. Bei billigen Ladegeräten mit niedrigem Strom (weniger als 1A) wird der Balancerstecker auch zum Laden des Akkus verwendet.
In der Anwendung kann man eine Einzelzellenüberwachung anschließen.
Es gibt mehrere Typen von Balancersteckern, die nicht zueinander kompatibel sind:
XHP (XH) : Erkennbar durch Anformungen an der Oberseite, die wie halbe Pfeile aussehen. Verwendet von den meisten Importen aus China und einigen bekannten Modellbau-Herstellern, z.B. Dualsky, E-Flite, Walkera, Align, Topfuel/Hacker

EHR (EH): Wird von den meisten deutschen Herstellern verwendet, z.B. robbe, Graupner, Simprop, Carson, Kokam, LRP, Dymond
Es gibt noch die Anschlüsse FTP (TP), PQ, MPX (nicht zu verwechseln mit dem Hochstromstecker) und ein zweireihiger von Schulze Elektronik.
Es gibt für die meisten Stecker Adapter, allerdings muss man wissen in welche Richtung man was benötigt.
Manche Ladegeräte haben nur einen Anschluss im Gehäuse an den dann entsprechende Adapterplatinen angesteckt werden.
4. Ladegerät / Laden
Blei- und Nickelakkus kann man mit Konstantstromladung mit einem Netzteil laden, es gibt aber keine Abschaltung, daher nicht zu empfehlen.
Worauf muss ich achten?
Das Ladegerät muss für die entsprechende Zellenchemie ausgelegt sein und sowohl der Hochstromstecker als auch der Balancerstecker müssen angeschlossen werden. (Außer bei Billig-Ladegeräten, die nur über den Balancerstecker laden)
Der Balancer-Anschluss im Ladegerät muss mit dem Anschluss des Akkus übereinstimmen, die verschiedenen Systeme sind nicht kompatibel.
Heutzutage haben alle Ladegeräte als Hochstromkontakte standardmäßig 4mm Buchsen, an die ein Adapterkabel für das verwendete Stecksystem angeschlossen werden kann.
Für Lithium-Akkupacks ist ein Balancieren der Zellen eines Packs während des Ladens zwingend notwendig, ansonsten droht ohne Überwachung eine Überladung einzelner Zellen.
Außerdem darf der Ladestrom eine gewisse Grenze nicht überschreiten. Bei allen Akkus aus dem Modellbau ist man mit einer Laderate von 1C auf der sicheren Seite, aktuelle Zellen kann man teilweise mit bis zu 5C laden (Datenblatt/Etikett beachten!), auch wenn man das nicht zu oft machen sollte.
Negativbeispiel:
Ein Bekannter hat sich vor Jahren mal beim Laden seinen Keller ausgeräuchert und fragte danach was das mit dem 1C zu bedeuten hat.
5. Reihen- /Parallelschaltung
Einzelne Zellen kann man problemlos in Reihe und Parallel schalten, wenn ein paar Regeln beachtet werden:
Reihenschaltung:
Alle Zellen müssen dieselben Daten haben (Typ, Spannung, Kapazität, Ladezustand, Alter). Üblicherweise werden dazu alle Zellen zur gleichen Zeit gekauft, einzeln vollständig geladen und dann verschaltet.
Beachtet man das nicht, können die einzelnen Zellen überlastet und beschädigt werden, was im Extremfall zu einem Platzen und eventuell einem Brand führen kann.
Verwendet man einzelne (Rund-)Zellen, sollten diese auch einzeln geladen werden.
Parallelschaltung:
Bei der Parallelschaltung muss man nur darauf achten, dass die Nennspannung und der Ladezustand identisch sind.
Man kann tatsächlich Zellen oder Packs mit verschiedenen Kapazitäten (nicht Spannungen!) parallel schalten, die stärkere Zelle stützt die Schwächere, so dass beide Zellen immer dieselbe Spannung haben.
Sind die Zellen unterschiedlich geladen, kommt es zu einem Ausgleichsstrom, bei der die entladene Zelle von der anderen geladen wird, wobei der zulässige Ladestrom überschritten werden kann.
6. Lagerung
Bleiakkus werden in geladenem Zustand gelagert.
Nickel-Cadmium-Akkus werden in entladenem Zustand gelagert.
Nickel-Metallhydrid-Akkus werden in geladenem Zustand gelagert.
Zur Lagerung haben die meisten Computer-Ladegeräte eine Storage-Funktion, bei der der Lithiumakku nur teilweise geladen wird.
Den Akku sollte man auch so kühl wie möglich lagern, eine Lagerung im Kühlschrank ist möglich, aber die Bildung von Kondenswasser muss vermieden werden.
7. Vorsichtsmaßnahmen
Wer sich nicht sicher ist, sollte sich gut informieren und/oder die Finger davon lassen!
Bekanntlich steht im Internet auch viel Unsinn geschrieben, daher lieber mehrere Quellen zu Rate ziehen und auch das Alter der Information prüfen.
Beim Laden des Akkus immer in der Nähe bleiben und den Akku auf einer feuerfesten Unterlage laden.
Akkus nicht überladen (Sollte bei heutigen Ladegeräten eigentlich nicht passieren)
Akkus nicht tiefentladen (Voltmeter mit Einzelzellenüberwachung o.ä. verwenden)
Akkus nicht kurzschließen (Alle Stecker und elektrischen Verbindungen im gesamten Stromkreis isolieren, auch darauf achten dass bei abgezogenem Stecker kein Kurzschluss entstehen kann)
Es gibt feuersichere Beutel in denen man Lithium-Akkus laden, lagern und transportieren kann, sollte der Akku tatsächlich feuer fangen, ist die Umgebung dabei einigermaßen sicher.
LiPo-Akkus sind nur in Folie eingeschweißt und entsprechend empfindlich. Sie müssen vor mechanischer Beschädigung geschützt werden.
8. Falls doch mal etwas passiert ist:
Blei- und Nickelakkus gasen bei Überlastung Wasserstoff aus. Zusätzlich kann Elektrolyt austreten.
Litium-Polymer-Akkus sind gasdicht, sie blähen sich bei Überlastung auf, dadurch verringert sich die Elektrodenoberfläche und die Kapazität und Belastbarkeit sinken.
Alle Akkus funktionieren nach einer Überlastung noch, können allerdings nicht mehr so stark belastet werden und dementsprechend auch leichter überlastet werden.
Ein brennender Lithium-Akku darf NIEMALS mit Wasser gelöscht werden, Lithium reagiert heftig, teilweise explosiv mit Wasser, wobei sich Wasserstoff bildet.
Zum Löschen sollten bei Metallbränden allgemein nur trockener Sand oder spezielle Feuerlöscher für Metallbrände (Brandklasse D) verwendet werden, Löscher mit ABC-Pulver funktionieren nicht.
Ansonsten einfach im Freien abbrennen lassen.
9. Entsorgung
Alle Akkus können in den Sammelbehältern für Altbatterien entsorgt werden, es muss allerdings sichergestellt sein, dass es keinen Kurzschluss geben kann. Sämtliche Kontakte sollten abgeklebt
werden, was auch auf den Sammelkisten steht.
Bleiakkus können dort auch entsorgt werden, solange sie lageunabhängig sind (Blei-Gel-Akkus). Sind sie es nicht, müssen sie zu Schadstoffsammelstellen gebracht werden.
So ich hoffe das hiermit ein paar Fragen beantwortet wurden und dass ich die richtigen Stecker verlinkt habe ^^
Vielen Vielen Dank jedenfalls schonmal an Dominik ^^ Ich schätze es wird noch die ein oder andere Frage dazu kommen ^^
Zuletzt bearbeitet: