Ich hoffe, ich werde nun nicht der Nekrophilie bezichtigt, aber nen neuen Thread wollte ich nicht aufmachen...
Ich wollte euch nur kurz meine Erfahrungen beim "Dartsmithing" mitteilen.
Materialien:
- 13mm PE Rundschnur (die bekannte von eBay)
- 13mm Filzgleiter (ebenfalls eBay, war aber anscheinend ein Restposten)
- als Gewichte momentan ein paar kurze Messingschräubchen, dazu gleich mehr...
1. Schritt: Begradigen
Jo, hier hab ich gleich mal die erste unangenehme Erfahrung gemacht: Kondenstrockner eigenen sich NICHT zum gerademachen der Rohlinge weil sie nicht die erforderliche Temperatur erreichen. Ein stinknormaler Haartrockner reicht aber auch, man muss halt ein bissle experimentieren wie lange man in den Kissenbezug reinföhnt damit die Darts zwar aushärten und gerade werden, aber nicht schmelzen. (Ja, die Temperaturen eines normalen Föns reichen locker aus um aus der Rundschnur im Handumdrehen Schlacke zu machen wenn man nicht aufpasst...)
2. Schritt: Abschneiden
Da ich keine Gehrungsschmiege da hatte hab ich mir sowas aus dem Duplo meiner Kinder nachgebaut. Funktioniert einigermaßen, besser ist es aber, sich aus PE-Rohr eine Führung zu machen oder halt ne Gehrungsschmiege kaufen (billig im Baumarkt). Schneiden sollte man mit einem Cutter mit frischer(!!!) Klinge, sonst wird das nix. Auch sehr wichtig: Beim Schneiden immer schön sägen und nur wenig Druck ausüben weil sich der Schaum sonst verzieht und der Schnitt schief wird.
Ich hab mir erstmal verschiedene Längen (5cm - 7cm) geschnitten um zu schauen wie die Länge des Darts die Flugeigenschaften beeinflusst. Wirkliche große Unterschiede konnte ich aber nicht feststellen...
3. Schritt: Gewicht drauf
Wie gesagt, im ersten Wurf habe ich kleine Messingschräubchen von vorne mittig und senkrecht in die Darts geschraubt. Die Schraube hält sich eigentlich recht gut und ist kaum zu spüren wenn man den Dart fest zusammenpresst. Für weitere Versuche werde ich mir aber im Baumarkt noch M4 Unterlegscheiben besorgen, die haben 12mm Aussendurchmesser und passen daher richtig gut auf die Rundschnur. Das Wichtigste beim "gewichten" ist aber, dass das Gewicht EXAKT mittig sitzt, sonst hauen die Pfeile seitlich ab.
4. Schritt: Kappe drauf
Momentan hab ich einfach die (selbstklebenden) Filzgleiter mittig(!) auf die Darts geklebt, hält bisher recht gut. Eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht, auch wenn die Dinger erstmal kleben "wie'd Sau". Spätestens wenn ich die Unterlegscheiben als Gewichte verwende klappt das eh nicht mehr weil dann die Filzgleiter kaum noch Kontakt mit dem Schaumstoff haben werden. Ich bin momentan noch auf der Suche nach einem geeigneten Klebstoff (vllt. Montagekleber?!?). Heisskleber find ich doof, wenn der ein paar Grad zu warm wird schmilzt der den Dart einfach ein und man kann den Dart wegwerfen. Hier ist auf jeden Fall noch ein wenig Experimentieren angesagt.
An Stelle der Filzgleiter könnte man auch gut ein kurzes Stückchen der Rundschnur aufkleben, das sollte eine ausreichende Federung gewährleisten, werde ich demnächst auch nochmal testen.
5. Schritt: Testen

Die Reichweite der Darts in meiner Maverick entspricht in etwa der der Standard-Darts (sowohl die Streamlines als auch die Whistler). Die Genauigkeit ist dafür aber um einiges höher, die Teile fliegen schon richtig prima geradeaus. Zwar nicht immer 100%ig dahin wohin man zielt, aber die eingeschlagene Flugrichtung halten sie zuverlässig. Wenn ich aus etwa 5m auf ne 1,5L Wasserflasche schiesse gehen die Darts öfter mal knapp(!) links oder rechts daneben vorbei, fliegen aber pfeilgerade. Meine Kollegen im Büro hab ich bisher aber noch jedes Mal getroffen...
Grüße,
Shuzz