Chuck Chirac
noch neu dabei
Nabend zusammen!
Es ist soweit! Ich wage mich an mein erstes schweres Mod, diesmal direkt in doppelter Ausführung, da ich für den Kollegen Master C auch ein Breech durchführen werde.
Bei dem Mod halte ich mich an die Anleitungen von Mod Works Signapore (Angel Breech), wobei ich den Mod durch Versteifungen von Boltsled ergänzen werde.
INFO: Alle in den Fertigungsschritten befindlichen Maße findet Ihr in den Arbeitsskizzen. Die aktuellen Skizzen werden ich hier ablegen:
http://www.blasted.de/t2919/
1. Vorbereitungen
1.1 Materialien / Halbzeuge:
• 1x Messingrohr 19/32" x 1' (KS142) - Verschluss
• 2x Messingrohr 9/16" x 1' (KS141) - Lauf & Hülse 1
• 1x Messingrohr 17/32" x 1' (KS140) - Hülse 2
• 1x Messingrohr 1/2" x 1' (KS139) - Dartpusher
• 1x 2-Komponenten-Epoxy-Kleber 60-90 Min. von TOOLCRAFT (4,95€ CONRAD)
• 1x Loctite 601 Wellen-Nabe Industriekleber
• 1x PVC Elektroinstallationsrohr Ø 16 mm (2 m 0,69€ OBI)
• Aluminiumblech 0,6 mm (Maße folgen)
• BLASTERPARTS Longshot Tuning-Feder
• Teflonband
• Isoband
• Heißklebepistole
1.2 Werkzeuge
• kleiner Kreuzschlitzschraubendreher
• sehr kleiner Schlitzschraubendreher (Blatt < 3 mm)
• Rohrschneider bis Ø 16 mm
• Stahlbügelsäge
• Schlichtrundfeile
• Schleifbock
• Flachschruppfeile
• Flachschlichtfeile
• Hammer
• Handbohrmaschine oder Dremel
• HSS-Stahlbohrer Ø 3
• vernünftige Schieblehre (in meinem Fall elektronisch)
• 8 kleine Leimklemmen (4 Stück 1,39€ bei OBI)
• Cutter
• 800-1000er Nassschleifpapier
• 100er Schleifpapier
• hochwertiges Silikonfett oder BALISTOL
1.3 Longshot demontieren
Nehmt Euch am besten eine große Ziplock-Tüte und packt alle Internals nach dem Ausbau sofort da rein, so geht nichts verloren.
• Den Blaster komplett aufschrauben. Bis auf die zwei vorderen Längeren und die zwei kürzeren Unteren knapp hinter dem Dreibein sind alle Gehäuseschrauben gleich.
• Alle Internals bis auf den Trigger, Bolt-Lock, Trigger-Lock und Clip-Tooth ausbauen. Dart-Tooth und Clip-Lock werden nicht mehr gebraucht.

2. Fertigung der Komponenten
2.1 Verschluss und Lauf
2.1.1 Mit dem Rohrschneider vorsichtig drei Verjüngungen in das Rohr KS141 (Lauf) einbringen.
2.1.2 Lauf am Ende der Verjüngungen auf 91,5 mm halbieren (Halfpipe) und entgraten.
2.1.3 Mit der Stahlbügelsäge je eine 18 mm lange Hülse von dem zweiten Rohr KS141 (Hülse 1) und dem Rohr KS140 (Hülse 2) abschneiden und entgraten.
2.1.4 Rohr KS142 (Verschluss) auf 170 mm ablängen und entgraten.
2.1.5 Verschluss an einem Ende auf 55 mm halbieren und entgraten.
2.1.6 Rohr KS139 (Dartpusher) auf 110 mm ablängen und entgraten.
2.1.7 Hülsen 3 aus PVC-Rohr ablängen und entgraten (nicht auf dem Foto)

2.1.8 Hülse 1, Hülse 2, Dartpusher und Verschluss ineinander verkleben (in meinem Fall mit LOCTITE 601, sonst mit 2-Komponenten) und aushärten lassen.

2.1.9 Gleitflächen mit 800-1000er Nassschleifpapier schleifen, anschließend Laufflächen fetten. Gängigkeit prüfen, gegebenenfalls nacharbeiten.

2.1.10 Boltsled-Baugruppe demontieren. Hierzu den Passstift zwischen Verschluss und Boltsled mit dem kleinen Schlitzschraubendreher und Hammer austreiben.
2.1.11 Original-Verschluss wie im Foto gezeigt absägen (Auf dem Foto fehlen etwa 10 mm schwarzes Rohr.).

2.1.12 Air-Restrictor aus dem Plungerteil entfernen. Alle Schnitte sauber entgraten.

2.1.13 Plungerteil jetzt mit dem Epoxy-Kleber an den Verschluss kleben und aushärten lassen.

2.1.14 Totraum mit Heißkleber o.Ä. auffüllen und Überstände bündig abschneiden - Baugruppe fertig.

2.2 Boltsled-Verstärkungen
2.2.1 Die beiden Bleche nach Skizze anfertigen. Sauber entgraten und Oberflächen mit Schleifpapier glätten.
2.2.2 Aus dem Boltsled vorsichtig die Stege auf der Klebefläche ausfeilen, mit einem Cutter vorsichtig die Plastikränder in der Passstifftaufnahme glätten, so dass das Blech später auch dort bündig am Kunststoff anliegt.
2.2.3 Mit Epoxy-Kleber beide Bleche an die Innenseiten des Boltsled kleben. Ausrichten und mit den 8 Leimklemmen fixieren.

2.2.4 Kleberreste und Überstände mit dem Cutter entfernen.
2.2.5 Jetzt die beiden Löcher für den Passstift vorsichtig mit dem Ø 3 mm Bohrer aufbohren. - Baugruppe fertig.

2.3 feste Schulterstütze
2.3.1 Vier 77 mm lange Stücke aus dem PVC-Rohr schneiden und entgraten. In zwei der Rohe mittige Nuten in eines der Enden feilen, ca. 3 mm tief.
2.3.2 Schulterstütze aufschrauben.
2.3.3 Das hintere Ende des Blasters mit Alufolie umwickeln, Stützenhälfte auf maximale Ausschublänge einstecken.

2.3.4 Ein genutetes Rohr (da wo der Steg ist, oben) und ein ungenutetes in die Griffhälfte einlegen und mit ordentlich Heißkleber verkleben.

2.3.5 Nach dem Abkühlen angeklebte Alufolienreste entfernen. Die Stützenhälfte sollte jetzt sauber in maximaler Ausschubposition einsteckbar sein.

2.3.6 Schritte 2.3.3 bis 2.3.5 mit den zweiten Stützenhälfte wiederholen - Baugruppe fertig.
3. Montage
3.1 Longshot öffnen (sollte eigentlich schon offen sein)

3.2 Plunger tunen
3.2.1 Plunger demontieren und O-Ring entnehmen. Plungerkolben fettfrei machen, Filzpads mittig lochen und auf die vordere und hintere Fläche kleben.
3.2.2 Stock-Feder durch Tuining-Feder ersetzen und Plunger wieder verschrauben.
3.2.3 1-2 Wicklungen Teflonband um den Plungerkolben wickeln, dann O-Ring wieder aufziehen.

3.2.4 Ordentlich fetten und mit der fertigen Verschluss-Baugruppe wieder einbauen.
3.3 Boltsledaufnahme auf Verschluss kleben. Vorher alle Flächen fettfrei machen. Aufnahme vorne bündig, axial mittig über der Halfpipe ausrichten. Mit Klebeband zum Aushärten fixieren.

3.4 Nach dem Aushärten fertigen Verschluss mit Plunger mit dem verstärkten Boltsled verbinden. Hierzu den Zapfen der Aufnahme in die Aufnahme am Sled stecken.

3.5 Passstift in die Bohrung stecken und mit leichten Schlägen eintreiben, bis er bündig sitzt. Die Bleche leicht fetten.
3.6 Jetzt diese fertige Baugruppe wieder in das Gehäuse einstecken. Dazu hinten in den Bolt-Lock einfädeln und vorne in die Führungen im Gehäuse einstecken.

3.7 Die Kammer (Chamber) auf den Verschluss und in die Führungen im Gehäuse stecken.

3.8 Jetzt müssen die PVC-Hülsen auf den Lauf geklebt werden. Hierzu bitte die genauen Maße beachten (68,5 mm von der Laufhalfpipe), da sonst später der Verschluss verhakt oder die Darts nicht richtig ein den Lauf geschoben werden können.
3.9 Sind die Hülsen verklebt muss der Lauf mit den Hülsen in den original Lauf geklebt werden. Dabei muss die Seite des Originallaufs, die zur Halfpipe zeigt bündig mit dem Ende der Hülse abschließen. Aushärten lassen.

3.10 Jetzt den Lauf durch die Kammer in den Verschluss schieben, dabei auf die Ausrichtung der Halfpipe achten.

3.11 Mündung (Muzzle) wieder anbringen.

3.12 Trigger Plate, Indicator Arm, Priming Indicator und Tactical Rail Halter wieder einsetzen.

INFO: Jetzt lohnt es sich den Blaster mit ein paar Schrauben zu schliessen und zu testen, ob alles richtig läuft!
3.13 Optional: Jam Door wieder einbauen.
• Soll die Jam Door beim Laden geschlossen bleiben die Jam Door einfach wieder einsetzen, dazu den Plunger etwas spannen und erst hinten dann vorne einfädeln.
• Soll die Jam Door immer zu öffnen sein (so wie bei mir), den inneren Steg mit einer Schlichtfeile entfernen. Die Jam Door lässt sich danach ohne Spannen einbauen.
3.14 Longshot wieder schließen.
3.15 Modifikation des Spannhebels: Um den Spannhebel zu Wartungszwecken schneller abnehmen zu können muss er modifiziert werden. Dazu mit dem Ø 3 mm Bohrer das Verschlussstück aufbohren und die Innenseite mit einem Handentgrater oder großen Bohrer etwas anphasen.

3.16 Spannhebel aufstecken.
3.17 Mit einem Pinsel Verschluss und Lauf durch den Magazinschacht und die Jam Door fetten/ölen.
3.18 FERTIG!

4. Test
Schusstest:
Die Longshot ist nun also fertig gemodded:
• Brass Breech
• BLASTERPARTS-Feder
• AR-Removal
• 0,6 mm Alu Boltsled-Verstärkungen
• Plunger mit Teflonband und Silikonfett
• feste Schulterstütze
• Erster Rangetest: Wohnung, 7 m freie grade Schussbahn:
CS-Darts machen nach etwa 5-6 m durch die hohe Power der LS einen Banane, d.h. sie biegen kunstschussartig ab, um die Ecke sozusagen. Sieht lustig aus, ist aber nicht brauchbar. Mit Airzone-Darts sieht die Sache anders aus: die LS hämmert die Darts gnadenlos an die Wohnungstür, Flugbahn nahezu grade, und so schnell, dass man den Dart kaum fliegen sieht. Aufgesetzte Schüsse auf den inneren Oberschenkel zwiebeln auch ordentlich.
• Zweiter Rangetest: Keller, 17 m freie grade Schussbahn:
Die LS hämmert die Darts erbarmungslos durch den Gang bis in den Keller, Anstellwinkel max 5°.
Man fragt sich langsam, wo der Dart bei freier Flugbahn runterkommen würde.
• Dritter Rangetest: Vom Balkon in den Hof, freie Schussbahn >50 m (Balkon 1,50 m Höhe im Hochparterre + etwa 1 m wegen des nach unten versetzten Hofes):
Fast zwei Häuserlängen plus Einfahrt, was in meinem Falle gute 40 m sein dürften, abzüglich der Höhe dürften flach locker 30-35 m drin sein.
• War-Tauglichkeit: Sporthalle 28 m freie Schussbahn: Von der Range her war entweder die Halle zu klein oder die LS einfach zu stark, jedoch muss man sagen, dass die LS so erst richtig Sinn macht. Man kann gezielt Leute taggen. Wir konnten auch verschiedene Velocity-Tag-Darts testen, die noch präziser fliegen und weniger verhaken als die Air Zone Darts, die Reichweite ist etwa identisch. Da wir festgestellt haben, dass die normalen Darts mit ungemoddeten Blastern kaum zu spüren sind, wenn man getroffen wird, ist die LS durchaus war-tauglich.
Longshot Brass Breech Test Shot.mp4 - YouTube
Schlussfolgerung:
Dieses Mod ist definitiv nichts für Anfänger, Menschen mit zwei linken Händen mit nur Daumen oder für Ungeduldige. Zudem sollte man Zugriff auf eine recht gut ausgestattete Werkstatt (und evtl. einen Metaller) haben. Ich habe mir des Öfteren die Haare gerauft, und ich bin gelernter Industriemechaniker. Ein Laie hätte evtl. schon alles frustriert in die Ecke gepfeffert.
Insgesamt hat sich der Aufwand (und Stress mit meiner Frau) gelohnt, die beiden Longshots sind nicht mehr wiederzuerkennen und werden jetzt ihrem Namen auch gerecht: LONG SHOT - LONG RANGE!
Korrekturen/Anmerkungen:
Ich habe jetzt zwei Angel Breeches gebaut. Als erstes muss ich sagen, dass die Bemaßungen der Rohre und Halfpipes korrigiert werden müssen. Auch sonst gibt es einige Dinge, die mir aufgefallen sind:
• Die Halfpipe im Lauf sollte statt 80 mm 91,5 mm tief sein um später ein Verhaken bzw. Aushängen aus dem Verschluss zu vermeiden.
• Desweiteren ist die Einbauposition des Laufes und der PVC-Hülsen sehr wichtig um später eine gasschlüssige Verbindung herstellen zu können und einen reibungslosen Darteinschub sicherstellen zu können.
• Bei den Boltsled-Verstärkungen aus Alu ist darauf zu achten, dass sie sehr bündig anliegen und möglichst spaltfrei verklebt werden. Wenn es dort zu dick wird, wird später beim Laden das Magazin verklemmt.
• Ich habe nun doch die originale Boltsledaufnahme verwendet, da eine Fertigung inkl. Führung aus VA nicht ohne CNC-Maschine zu realisieren sein wird.
• Die originale abgesägte Boltsledaufnahme darf an den Seiten nicht zu breit sein, da sonst später das Magazin zu weit aufgedehnt wird und sich die LS nicht durchladen lässt.
Es ist soweit! Ich wage mich an mein erstes schweres Mod, diesmal direkt in doppelter Ausführung, da ich für den Kollegen Master C auch ein Breech durchführen werde.
Bei dem Mod halte ich mich an die Anleitungen von Mod Works Signapore (Angel Breech), wobei ich den Mod durch Versteifungen von Boltsled ergänzen werde.
INFO: Alle in den Fertigungsschritten befindlichen Maße findet Ihr in den Arbeitsskizzen. Die aktuellen Skizzen werden ich hier ablegen:
http://www.blasted.de/t2919/
1. Vorbereitungen
1.1 Materialien / Halbzeuge:
• 1x Messingrohr 19/32" x 1' (KS142) - Verschluss
• 2x Messingrohr 9/16" x 1' (KS141) - Lauf & Hülse 1
• 1x Messingrohr 17/32" x 1' (KS140) - Hülse 2
• 1x Messingrohr 1/2" x 1' (KS139) - Dartpusher
• 1x 2-Komponenten-Epoxy-Kleber 60-90 Min. von TOOLCRAFT (4,95€ CONRAD)
• 1x Loctite 601 Wellen-Nabe Industriekleber
• 1x PVC Elektroinstallationsrohr Ø 16 mm (2 m 0,69€ OBI)
• Aluminiumblech 0,6 mm (Maße folgen)
• BLASTERPARTS Longshot Tuning-Feder
• Teflonband
• Isoband
• Heißklebepistole
1.2 Werkzeuge
• kleiner Kreuzschlitzschraubendreher
• sehr kleiner Schlitzschraubendreher (Blatt < 3 mm)
• Rohrschneider bis Ø 16 mm
• Stahlbügelsäge
• Schlichtrundfeile
• Schleifbock
• Flachschruppfeile
• Flachschlichtfeile
• Hammer
• Handbohrmaschine oder Dremel
• HSS-Stahlbohrer Ø 3
• vernünftige Schieblehre (in meinem Fall elektronisch)
• 8 kleine Leimklemmen (4 Stück 1,39€ bei OBI)
• Cutter
• 800-1000er Nassschleifpapier
• 100er Schleifpapier
• hochwertiges Silikonfett oder BALISTOL
1.3 Longshot demontieren
Nehmt Euch am besten eine große Ziplock-Tüte und packt alle Internals nach dem Ausbau sofort da rein, so geht nichts verloren.
• Den Blaster komplett aufschrauben. Bis auf die zwei vorderen Längeren und die zwei kürzeren Unteren knapp hinter dem Dreibein sind alle Gehäuseschrauben gleich.
• Alle Internals bis auf den Trigger, Bolt-Lock, Trigger-Lock und Clip-Tooth ausbauen. Dart-Tooth und Clip-Lock werden nicht mehr gebraucht.


2. Fertigung der Komponenten
2.1 Verschluss und Lauf
2.1.1 Mit dem Rohrschneider vorsichtig drei Verjüngungen in das Rohr KS141 (Lauf) einbringen.
2.1.2 Lauf am Ende der Verjüngungen auf 91,5 mm halbieren (Halfpipe) und entgraten.
2.1.3 Mit der Stahlbügelsäge je eine 18 mm lange Hülse von dem zweiten Rohr KS141 (Hülse 1) und dem Rohr KS140 (Hülse 2) abschneiden und entgraten.
2.1.4 Rohr KS142 (Verschluss) auf 170 mm ablängen und entgraten.
2.1.5 Verschluss an einem Ende auf 55 mm halbieren und entgraten.
2.1.6 Rohr KS139 (Dartpusher) auf 110 mm ablängen und entgraten.
2.1.7 Hülsen 3 aus PVC-Rohr ablängen und entgraten (nicht auf dem Foto)

2.1.8 Hülse 1, Hülse 2, Dartpusher und Verschluss ineinander verkleben (in meinem Fall mit LOCTITE 601, sonst mit 2-Komponenten) und aushärten lassen.


2.1.9 Gleitflächen mit 800-1000er Nassschleifpapier schleifen, anschließend Laufflächen fetten. Gängigkeit prüfen, gegebenenfalls nacharbeiten.

2.1.10 Boltsled-Baugruppe demontieren. Hierzu den Passstift zwischen Verschluss und Boltsled mit dem kleinen Schlitzschraubendreher und Hammer austreiben.
2.1.11 Original-Verschluss wie im Foto gezeigt absägen (Auf dem Foto fehlen etwa 10 mm schwarzes Rohr.).

2.1.12 Air-Restrictor aus dem Plungerteil entfernen. Alle Schnitte sauber entgraten.

2.1.13 Plungerteil jetzt mit dem Epoxy-Kleber an den Verschluss kleben und aushärten lassen.


2.1.14 Totraum mit Heißkleber o.Ä. auffüllen und Überstände bündig abschneiden - Baugruppe fertig.

2.2 Boltsled-Verstärkungen
2.2.1 Die beiden Bleche nach Skizze anfertigen. Sauber entgraten und Oberflächen mit Schleifpapier glätten.
2.2.2 Aus dem Boltsled vorsichtig die Stege auf der Klebefläche ausfeilen, mit einem Cutter vorsichtig die Plastikränder in der Passstifftaufnahme glätten, so dass das Blech später auch dort bündig am Kunststoff anliegt.
2.2.3 Mit Epoxy-Kleber beide Bleche an die Innenseiten des Boltsled kleben. Ausrichten und mit den 8 Leimklemmen fixieren.

2.2.4 Kleberreste und Überstände mit dem Cutter entfernen.
2.2.5 Jetzt die beiden Löcher für den Passstift vorsichtig mit dem Ø 3 mm Bohrer aufbohren. - Baugruppe fertig.


2.3 feste Schulterstütze
2.3.1 Vier 77 mm lange Stücke aus dem PVC-Rohr schneiden und entgraten. In zwei der Rohe mittige Nuten in eines der Enden feilen, ca. 3 mm tief.
2.3.2 Schulterstütze aufschrauben.
2.3.3 Das hintere Ende des Blasters mit Alufolie umwickeln, Stützenhälfte auf maximale Ausschublänge einstecken.

2.3.4 Ein genutetes Rohr (da wo der Steg ist, oben) und ein ungenutetes in die Griffhälfte einlegen und mit ordentlich Heißkleber verkleben.

2.3.5 Nach dem Abkühlen angeklebte Alufolienreste entfernen. Die Stützenhälfte sollte jetzt sauber in maximaler Ausschubposition einsteckbar sein.

2.3.6 Schritte 2.3.3 bis 2.3.5 mit den zweiten Stützenhälfte wiederholen - Baugruppe fertig.
3. Montage
3.1 Longshot öffnen (sollte eigentlich schon offen sein)

3.2 Plunger tunen
3.2.1 Plunger demontieren und O-Ring entnehmen. Plungerkolben fettfrei machen, Filzpads mittig lochen und auf die vordere und hintere Fläche kleben.
3.2.2 Stock-Feder durch Tuining-Feder ersetzen und Plunger wieder verschrauben.
3.2.3 1-2 Wicklungen Teflonband um den Plungerkolben wickeln, dann O-Ring wieder aufziehen.

3.2.4 Ordentlich fetten und mit der fertigen Verschluss-Baugruppe wieder einbauen.
3.3 Boltsledaufnahme auf Verschluss kleben. Vorher alle Flächen fettfrei machen. Aufnahme vorne bündig, axial mittig über der Halfpipe ausrichten. Mit Klebeband zum Aushärten fixieren.

3.4 Nach dem Aushärten fertigen Verschluss mit Plunger mit dem verstärkten Boltsled verbinden. Hierzu den Zapfen der Aufnahme in die Aufnahme am Sled stecken.

3.5 Passstift in die Bohrung stecken und mit leichten Schlägen eintreiben, bis er bündig sitzt. Die Bleche leicht fetten.


3.6 Jetzt diese fertige Baugruppe wieder in das Gehäuse einstecken. Dazu hinten in den Bolt-Lock einfädeln und vorne in die Führungen im Gehäuse einstecken.


3.7 Die Kammer (Chamber) auf den Verschluss und in die Führungen im Gehäuse stecken.

3.8 Jetzt müssen die PVC-Hülsen auf den Lauf geklebt werden. Hierzu bitte die genauen Maße beachten (68,5 mm von der Laufhalfpipe), da sonst später der Verschluss verhakt oder die Darts nicht richtig ein den Lauf geschoben werden können.
3.9 Sind die Hülsen verklebt muss der Lauf mit den Hülsen in den original Lauf geklebt werden. Dabei muss die Seite des Originallaufs, die zur Halfpipe zeigt bündig mit dem Ende der Hülse abschließen. Aushärten lassen.

3.10 Jetzt den Lauf durch die Kammer in den Verschluss schieben, dabei auf die Ausrichtung der Halfpipe achten.

3.11 Mündung (Muzzle) wieder anbringen.

3.12 Trigger Plate, Indicator Arm, Priming Indicator und Tactical Rail Halter wieder einsetzen.

INFO: Jetzt lohnt es sich den Blaster mit ein paar Schrauben zu schliessen und zu testen, ob alles richtig läuft!
3.13 Optional: Jam Door wieder einbauen.
• Soll die Jam Door beim Laden geschlossen bleiben die Jam Door einfach wieder einsetzen, dazu den Plunger etwas spannen und erst hinten dann vorne einfädeln.
• Soll die Jam Door immer zu öffnen sein (so wie bei mir), den inneren Steg mit einer Schlichtfeile entfernen. Die Jam Door lässt sich danach ohne Spannen einbauen.
3.14 Longshot wieder schließen.
3.15 Modifikation des Spannhebels: Um den Spannhebel zu Wartungszwecken schneller abnehmen zu können muss er modifiziert werden. Dazu mit dem Ø 3 mm Bohrer das Verschlussstück aufbohren und die Innenseite mit einem Handentgrater oder großen Bohrer etwas anphasen.

3.16 Spannhebel aufstecken.
3.17 Mit einem Pinsel Verschluss und Lauf durch den Magazinschacht und die Jam Door fetten/ölen.
3.18 FERTIG!

4. Test
Schusstest:
Die Longshot ist nun also fertig gemodded:
• Brass Breech
• BLASTERPARTS-Feder
• AR-Removal
• 0,6 mm Alu Boltsled-Verstärkungen
• Plunger mit Teflonband und Silikonfett
• feste Schulterstütze
• Erster Rangetest: Wohnung, 7 m freie grade Schussbahn:
CS-Darts machen nach etwa 5-6 m durch die hohe Power der LS einen Banane, d.h. sie biegen kunstschussartig ab, um die Ecke sozusagen. Sieht lustig aus, ist aber nicht brauchbar. Mit Airzone-Darts sieht die Sache anders aus: die LS hämmert die Darts gnadenlos an die Wohnungstür, Flugbahn nahezu grade, und so schnell, dass man den Dart kaum fliegen sieht. Aufgesetzte Schüsse auf den inneren Oberschenkel zwiebeln auch ordentlich.
• Zweiter Rangetest: Keller, 17 m freie grade Schussbahn:
Die LS hämmert die Darts erbarmungslos durch den Gang bis in den Keller, Anstellwinkel max 5°.
• Dritter Rangetest: Vom Balkon in den Hof, freie Schussbahn >50 m (Balkon 1,50 m Höhe im Hochparterre + etwa 1 m wegen des nach unten versetzten Hofes):
Fast zwei Häuserlängen plus Einfahrt, was in meinem Falle gute 40 m sein dürften, abzüglich der Höhe dürften flach locker 30-35 m drin sein.
• War-Tauglichkeit: Sporthalle 28 m freie Schussbahn: Von der Range her war entweder die Halle zu klein oder die LS einfach zu stark, jedoch muss man sagen, dass die LS so erst richtig Sinn macht. Man kann gezielt Leute taggen. Wir konnten auch verschiedene Velocity-Tag-Darts testen, die noch präziser fliegen und weniger verhaken als die Air Zone Darts, die Reichweite ist etwa identisch. Da wir festgestellt haben, dass die normalen Darts mit ungemoddeten Blastern kaum zu spüren sind, wenn man getroffen wird, ist die LS durchaus war-tauglich.
Longshot Brass Breech Test Shot.mp4 - YouTube
Schlussfolgerung:
Dieses Mod ist definitiv nichts für Anfänger, Menschen mit zwei linken Händen mit nur Daumen oder für Ungeduldige. Zudem sollte man Zugriff auf eine recht gut ausgestattete Werkstatt (und evtl. einen Metaller) haben. Ich habe mir des Öfteren die Haare gerauft, und ich bin gelernter Industriemechaniker. Ein Laie hätte evtl. schon alles frustriert in die Ecke gepfeffert.
Insgesamt hat sich der Aufwand (und Stress mit meiner Frau) gelohnt, die beiden Longshots sind nicht mehr wiederzuerkennen und werden jetzt ihrem Namen auch gerecht: LONG SHOT - LONG RANGE!
Korrekturen/Anmerkungen:
Ich habe jetzt zwei Angel Breeches gebaut. Als erstes muss ich sagen, dass die Bemaßungen der Rohre und Halfpipes korrigiert werden müssen. Auch sonst gibt es einige Dinge, die mir aufgefallen sind:
• Die Halfpipe im Lauf sollte statt 80 mm 91,5 mm tief sein um später ein Verhaken bzw. Aushängen aus dem Verschluss zu vermeiden.
• Desweiteren ist die Einbauposition des Laufes und der PVC-Hülsen sehr wichtig um später eine gasschlüssige Verbindung herstellen zu können und einen reibungslosen Darteinschub sicherstellen zu können.
• Bei den Boltsled-Verstärkungen aus Alu ist darauf zu achten, dass sie sehr bündig anliegen und möglichst spaltfrei verklebt werden. Wenn es dort zu dick wird, wird später beim Laden das Magazin verklemmt.
• Ich habe nun doch die originale Boltsledaufnahme verwendet, da eine Fertigung inkl. Führung aus VA nicht ohne CNC-Maschine zu realisieren sein wird.
• Die originale abgesägte Boltsledaufnahme darf an den Seiten nicht zu breit sein, da sonst später das Magazin zu weit aufgedehnt wird und sich die LS nicht durchladen lässt.
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