Da ich gerade keine Gun zur Hand habe, nehme ich einfach mal ein Clip

Entfernt die Schrauben und hebelt vorsichtig an den oberen Laschen um das Magazin zu zerlegen. Wenn ihr euch nicht traut, lasst das Magazin zusammen gebaut, aber in der Regel lassen sich zerlegte Nerf-Geräte besser lackieren, wenn sie auseinander genommen wurden. So kommt ihr wirklich an alle Stellen ran.
Mit Schleifpapier wird die Oberfläche behandelt, bis sie sich rauh und matt anfühlt. Je nach Geschmack könnt ihr in diesem Schritt auch die Logos wegschmirgeln. Für derart grobes empfiehlt sich Papier in der gröbsten Körnung (80). Geht dann wie über den Rest des Teils mit feinerem Papier drüber (z.B. 150er)
Nun kommt die erste Farbschicht. Wie ihr seht, erzielen wir den Effekt anders herum, also nicht zuerst Metall, dann schwarzer Lack, sondern zuerst das Schwarz. Ich empfehle, dass ihr Acrylfarben benutzt. Diese sind pflegeleichter, stinken nicht, einfach mit Wasser zu verdünnen und eure Arbeitsgeräte halten länger, da man sie einfach unter dem Wasserhahn ausspülen kann. Quellen für gute Farben sind Tabletop-Läden, dort gibts Farben von Vallejo und Citadel (der Games Workshop-Marke).
Die erste Schicht kommt aus der Spraydose. Es ist einfache Grundierfarbe (Citadel Chaos Black) , die ihr als erste Schicht auf alle eure Guns sprühen könnt. Eine Dose reicht für etliche Paintjobs. Sprüht die Farbe nur so dick wie nötig auf, bis alles Orange verschwunden ist. Die Farbdicke ist bei vielen Farbarbeiten an Nerfguns wichtig. Denn habt ihr bei beweglichen Teilen zu dick aufgetragen, klemmen eure Guns leicht. In diesem Fall achtet darauf, das Innere nur dort zu besprühen, wo es wirklich notwendig ist (die Oberen "Laschen" die den Dart halten z.B.). Lasst die Grundierung trocknen oder helft mit einem Fön nach.
Nun kommt der spaßige Teil. Nehmt eure Metallfarbe (hier Vallejo Boltgun Metal), gebt sie auf eine Unterlage und nehmt mit einem Borstenpinsel etwas Farbe auf. Nun streicht ihr auf ein Stück Papier so viel Farbe ab, dass der Pinsel kaum noch abfärbt. Anfänger lassen oft noch zuviel am Pinsel, weil sie glauben, es wäre nichts mehr drin. Aber auf dem matten Schwarz sieht man noch die kleinsten Metallpigmente.
Mit dem Pinsel fahrt ihr in wedelnden Bewegungen über das Magazin. Wenn ihr hinschaut, seht ihr, dass die Farbe fast nur an den erhabenen Stellen haftet, auf den Flächen rieseln nur kleine Pigmentreste. Arbeitet so alle Kanten heraus, je nachdem wie stark ihr dabei vorgeht sieht euer Werkstück mehr oder weniger "used" aus.
Eigentlich seid ihr damit schon fertig

Je nach Geschmack könnt ihr mit einer helleren Metallic-Farbe (Citadel Mithril Silver z.B.) auf die schärfsten Kanten noch Akzente setzen, oder bei einer ganzen Seite das Schwarz abwetzen:
Als Abschluß eines Paintjobs empfiehlt sich ein "Washing". Das bedeutet, ihr verwendet eine hochflüssige, hochpigmentierte Farbe ("Tusche" oder halt "Wash") und tränkt euer Objekt mit einem großen Haarpinsel damit ein. Die Tusche wird über das Objekt fließen und sich in Kerben, Vertiefungen und Kanten sammeln. Dabei taucht sie die Oberfläche leicht in einen bestimmten Farbton. Verwendet ihr z.B. schwarze Tusche, werden die Highlights etwas abgemildert, aber die dunklen Vertiefungen richtig stark abgedunkelt. Das führt zu einem schön starken Kontrast.
Da ich aber keine schwarze Tusche mehr hatte, hier mal ein anderes Beispiel für Washing:
Dafür habe ich zunächst mit mit Wasser verdünntem Grün (Citadel Thraka Green) getuscht und danach mit mit Wasser verdünntem Rotbraun (eigentlich Citadel Ogryn Flesh, musste ich mir aber auch ersatzweise zusammen mischen) darüber. Ergebnis ist eine verwitterte, etwas angeätzte Oberfläche, die aussieht, als wäre sie längere Zeit rumgelegen.

Wer noch einen Schritt weitergehen will, kann in verschiedenen Tönungen Rost aufbringen (vor allem in die Kanten), aber das ist ein anderes Thema.
Trockenbürsten jetzt als Video:
http://www.youtube.com/watch?v=eZC-HPzGcWg