Hallo zusammen,
ich möchte euch eine kleine Anleitung geben wie ich persönlich mir meine Stefans bastele.
Die Methode erfordert etwas mehr (Vor-)Arbeit wie z.B. die Herstellung von ein paar Werkzeugen, dafür kann man mit etwas Übung problemlos und relativ schnell große Mengen dieser Darts herstellen.
Bei korrekter Herstellung sind die Darts extrem präzise, auch auf größere Entfernungen. Darüber hinaus erachte ich persönlich die Darts als "sicher", d.h. es schaut nirgends Metall raus und die Spitze ist 1. weich und 2. dick genug um auch bei Kopftreffern aus kurzer Distanz noch ausreichend Schutz zu bieten.
Ich werde das Tutorial in zwei Teile aufteilen, der erste Teil kommt jetzt und befasst sich mit der Herstellung der Dart-Rohlinge und der dazugehörigen Werkzeuge.
Für den zweiten Teil muss ich erst noch ein paar Fotos machen, dabei wird es dann um den Zusammenbau der fertigen Darts gehen.
Was wird benötigt:
Für die "Werkzeuge":
Optional (und praktisch):
Für die Darts:
Werkzeuge herstellen:
1. Schneidhilfe für den PE-Schaum
Schneidet mit der Säge unter Zuhilfenahme der Gehrungslade ein ca. 10cm langes Stück von dem PVC-Rohr ab. Die Enden dieses Stücken werden jetzt erstmal ordentlich entgratet, mit Teppichmesser, Schleifpapier, Fingernagel oder was ihr sonst grade zur Hand habt. Es sollten keine "Plastikflusen" mehr dran hängen.
Die Schnittkanten sollten möglichst ordentlich im 90° Winkel sein.
Jetzt schneidet ihr im Abstand von 1.5 und 7.5cm (beide vom gleichen ENDE des Rohrs aus gemessen!) zwei Schlitze in dieses Rohrstück. Die Schlitze sollten bis fast durch das Rohr durch gehen, so dass quasi an einer Seite fast nur noch die Rohrwand übrig bleibt. Die angegebenen Abmessungen machen die fertigen Darts 100% kompatibel mit Clip-Blastern
(OK, den blöden Pömpel muss man natürlich aus dem Blaster entfernen, am Besten gleich mitsamt dem ganzen Air Restrictor - immerhin sind wir hier ja im Modding-Unterforum oder? :ehrm
Die folgenden Bilder sollten deutlich machen wie das Ganze aussehen soll.



(Das Bild ganz rechts zeigt den Vergleich eines fertig geschnittenen Rohlings mit einem Streamline Dart und der fertigen Schneidhilfe.
Das mittlere Bild soll verdeutlichen, wie weit die Schnitte durch das Rohr gehen sollen. Über dem Teppichmesser ist kaum noch Licht zu sehen, das kommt auf dem Bild etwas falsch rüber.)
Nachdem die Schnitte drin sind ist es wichtig, auch aus den Schlitzen alles PVC zu entfernen was irgendwie in den Schlitz oder innen in das Rohr ragt. Ein schmaler Cutter wie auf dem Bild eignet sich dazu sehr gut.
Warum das so wichtig ist wird bald klar sein...
Das fertige Teil legen wir erstmal beiseite, nun geht's weiter mit dem nächsten "Werkzeug": Dem Bohrer...
2. Dart-Bohrer
Schneidet vom PVC-Rohr nochmal ein kurzes (2cm reichen dicke) Stück ab.
Auch hier wieder die Enden entgraten, wenn ihr möchtet könnt ihr mit etwas Schmirgelpapier auch ein Ende sanft "aufweiten", das ist aber nicht unbedingt notwendig (ich hab's mir gespart).
Jetzt nehmt einen Strohhalm (meine sind 08/15 Modelle: Neonfarben mit Sollknickstelle aus nem 200er Packen mit einem Durchmesser von 5mm. Der Durchmesser von 5mm hat sich als ideal erwieder, aber ein 3 oder 4mm Strohhalm würde es genauso tun. Nur dicker sollten sie nicht sein, d.h. Strohhalme von McDoof sind eher ungeeignet. Auch hier erkläre ich weiter unten, warum das so ist.) und umwickelt ein Ende solange mit Panzertape bis ihr es fest in das PVC-Stückchen schieben könnt.
Lasst dabei den Strohhalm ca. 5mm aus dem Tape rausgucken und wickelt solange immer wieder etwas Tape mehr drauf bis das Ganze stabil im Rohr hält. Das Ende des Strohhalms sollte wenige (2-3) mm unterhalb des Rohrendes ziemlich mittig hochstehen.
Nun nehmt ihr Ganze nochmal auseinander und macht am Ende des Strohhalms mit eurem Cutter ringsum 3-4 winzige(!!!) Einschnitte von oben, so dass das Ende des Strohhalms ein paar winzige(!!!!!) Schlitze bzw. "Zacken" kriegt. Ihr müsst (und sollt) da kein Zickzackmuster reinsäbeln, sondern nur ein bissl senkrecht anritzen, so dass es sich ein bissl rauh anfühlt wenn man mit dem Finger drangeht.
Weil der Text sich mit Sicherheit wieder sehr konfus liest: Bilder!


Links die beiden Teile, rechts zusammengebaut. Die Ritzen kann man auf dem rechten Bild ganz leicht erkennen.
So, damit sind die Werkzeuge bereits fertig.
Jetzt geht's an's Vorbereiten der Dart-Rohlinge...
Rohlinge vorbereiten
1. Schneiden
Steckt die PE-Rundschnur von vorne in die Schneidhilfe (auf dem allerersten Bild oben wäre das die rechte Seite).
Falls das nicht so richtig flutschen will, einfach mal kurz an der Schnur ziehen, dadurch streckt sie sich ein wenig und passt besser.
(Die Grate vom Sägen habt ihr ja ordentlich entfernt oder?
)
Jetzt durchschieben bis die Schnur exakt am Ausgang des Rohrs angekommen ist und den Cutter durch beide Schlitze ziehen.
Danach weiterschieben bis das kurze Teil (die spätere Kappe des Darts) runterklappt und wieder schneiden.
Das wiederholt ihr jetzt bis euch die Arme abfallen, die Rundschnur ausgeht oder ihr meint es reicht erstmal...
Ich empfehle diese Tätigkeit übrigens am Sonntagabend beim Tatort zu machen...
Und weil's so schön ist: Mehr Bilder.




1. Schneiden
2. Eine solche zerstückelte Wurst sollte dabei entstehen (wenn die Dinger unterwegs abreissen ist das kein Problem...)
3. Ein einzelner Rohling mit Kappe
4. Die Verbindung zwischen den Segmenten sollte so dünn wie möglich ausfallen.
2. Erhitzen
So, nachdem ihr nun einen Eimer voll mit angesägter PE-Rundschnur habt müsst ihr die Teile voneinander trennen, d.h. einfach auseinander reissen.
Danach kommt die übliche Behandlung: Schmeisst die Einzelteile in einen hohen Eimer oder steckt sie in einen Kissenbezug und erhitzt sie vorsichtig mit einem Fön bis sie gerade sind.
Nicht zu heiss, sonst können die Dinger schmelzen! Nach ein paar Minuten erhitzen sollten sich die krummen Rohlinge in gerade Rohlinge verwandelt haben und dabei idealerweise auch noch ein wenig an Festigkeit gewinnen.
Ach ja, wer noch einen Wäschetrockner älterer Bauart (die Dinger bei denen man einen Abluftschlauch aus dem Keller rauslegen muss aus dem dann die feuchte, heisse Luft kommt) kann die Rohlinge auch in einem Kissenbezug verpackt für kurze Zeit dort rein packen. Mit der Methode habe ich allerdings keinerlei Erfahrung, das müsst ihr selbst ausprobieren. Die hierzulande mittlerweile verbreiteten, modernen und umweltfreundlichen Kondenstrockner sind dafür nicht geeignet, die werden nicht heiss genug.
3. Bohren
Jetzt kommt der nervigste Teil der ganzen Angelegenheit, leider ist der aber für die Treffgenauigkeit der fertigen Darts auch der wichtigste, also nicht schlampen!
Nehmt nun den Dartbohrer und steckt den Rohling langsam rein, dabei am Strohhalm drehen.
Der Strohhalm bohrt sich nun recht sanft und (dank der Führung aus PVC-Rohr auch 99% zentriert) in den Schaumstoff.
Das sieht dann so aus:


Wichtig dabei ist: Drehen, nicht drücken! Die kleinen Zacken die ihr in den Strohhalm geschnitzt habt fressen sich von ganz alleine in den Schaumstoff.
Den Pömpel in der Mitte entfernt ihr dann am Ende mit Hilfe einer Pinzette oder Spitzzange (Telefonzange geht natürlich auch).
Einfach greifen und ziehen. Das Ergebnis ist ein schönes, 5mm durchmessendes und zwischen 3-5mm tiefes (je nachdem wo das Zeug grade reisst) Loch exakt in der Mitte des Rohlings.
In dieses Loch kommt später die Edelstahlkugel als Gewicht. Da das Loch ein bissl kleiner ist als die Kugeln (5mm <-> 6mm) klemmt sich die Kugel von selbst darin ein, was das Verkleben später unheimlich erleichtert. Aus diesem Grund sind McDoof-Strohhalme auch ungeeignet zum Bohren, die Löcher sind zu groß und die Kugeln fallen andauernd raus.
Die Kappen werden nun ebenso behandelt wie die Rohlinge. Die Löcher in den Kappen müssen nicht ganz so tief sein, sind aber wichtig damit die Kappe später auch perfekt mittig auf dem Dart sitzt.
So sollten die Einzelteile dann nach dem Bohren und "Ausrupfen" aussehen:

Zum Vergleich daneben die 6mm Stahlkugel.
Damit sind die Rohmaterialien fertig.
Für den zweiten Teil der Anleitung (Verkleben) muss ich wie gesagt erst noch Fotos machen (die Bilder vom letzten Mal als ich Darts gebastelt habe sind leider ins Nirvana verschwunden. -.-).
Also bitte nicht wundern wenn sich das noch ein wenig hinziehen kann...
Für heute gebe ich nur eine kurze Beschreibung von dem Vorgang ab, die Erfahrenen unter euch werden es dann denke ich trotzdem hinkriegen:
1. Eine Stahlkugel in den lange Teil des Darts stecken.
2. Einen kräftigen Klecks Heisskleber von oben auf die Kugel drauf.
(Es sollte dann ein kleines "Häufchen" Heisskleber auf der Kugel drauf sein der sich langsam zu den Seiten des Darts hin verteilt.)
3. Jetzt schnell, aber vorsichtig die Kappe mit dem Loch nach unten möglichst mittig auf den Heisskleber aufsetzen und abwarten. Wenn der Kleber heiss genug ist schmilzt er sich jetzt in den Schaumstoff rein und die Kappen sinkt von selbst auf das Unterteil runter und zentriert sich dabei dank der Bohrung 100% mittig. Ansonsten mit sanftem(!!!) Druck von oben vorsichtig nachhelfen.
Quillt dabei Kleber an den Seiten raus war es zuviel Kleber und ihr könnt den Dart wegwerfen, der wird nie ordentlich fliegen und die rausgequollene Kleberwurst kann bei nem Streifschuss schon weh tun. Ausserdem wird sich der Dart dank des Kleber sehr wahrscheinlich irgendwo im Magazin, im Lauf oder an anderen, schwer erreichbaren Stellen eures Blaster verhaken.
Wenn die Kappe ohne jeden Widerstand auf das Unterteil aufsetzt war es zu wenig Kleber. Dann würde ich den Dart auf wegwerfen, die Gefahrt, dass sich die Kappe löst ist einfach zu hoch.
4. Prüft den korrekten Sitz der Kappe. Sie sollte fest sitzen und auch wenn man dran zieht nicht abgehen.
Gebt dem Heisskleber aber vorher auf jeden Fall einige Minuten Zeit zum abkühlen, der Schaumstoff gibt eine recht gute Wärmeisolierung ab und der Kleber bleibt ziemlich lange in einem "schmierigen" Zustand. Zieht man zu früh ist der Dart auch hinüber.
So, das war's dann auch schon.
Diese Methode zum Bauen von Darts ist zwar erstmal etwas aufwändiger, dafür haben die fertigen Darts aber eine wirklich hohe Qualität und sind extrem treffgenau. Durch das relativ hohe Gewicht kann man sie auch aus stärker getunten Blastern verschiessen ohne dass es zum berüchtigten "fishtailing" kommt (d.h. das Ausbrechen des hinteren Teils des Darts). Für unmodifizerte Blaster taugen sie nicht weil zu schwer, d.h. wenigstens der AR sollte schon ausgebaut werden.
Zum viel diskutierten Thema Sicherheit:
Die Darts haben vorn eine Knautschzone von 1-1.5cm Schaumstoff (je nachdem wie man die Längen halt abmisst, die Köpfe dürfen auch gern 2cm lang sein statt 1.5), das ist eigentlich genug um auch beim Abschuss aus kurzer Distanz und stärkeren Blastern den Aufprall ausreichend abzufedern. Die Klebestelle ist bei korrekter Ausführung mehr als ausreichend stabil.
Ich habe zum Test der Klebestelle mehrere solcher Darts mit einem Pango aus <1m Entfernung unter Winkel gegen eine Betonwand gefeuert - bei keinem hat sich die Klebestelle gelöst und es ist auch bei keinem die Stahlkugel aus dem Schaumstoff "entkommen". Bei einem Dart ist nach mehreren solcher Durchgänge dann irgendwann der Schwanz abgerissen, das sehe ich aber nicht als Hinweis auf mangelnde Sicherheit, aus dem Pango wäre auch ein normaler Streamline Dart mehr als unangenehm, es handelte sich also um einen Test weit jenseits der üblichen Belastungen.
Wer's nicht glaubt soll bitte mal spaßeshalber einen dieser Darts selbst zusammenkleben und hinterher gewaltsam auseinander reissen. Ihr werdet sehen, dass der Heisskleber quasi nicht mehr von der Kugel runter zu kriegen ist und es tatsächlich schon einige Kraft erfordert um den Dart zu zerlegen.
Ich habe die Darts auch an mir selbst testen lassen: Aus einer modifizierten NightFinder (Feder von FalloutBoy, neuer Lauf, AR raus, Plunger getunt - das volle Programm eben) und einem modifizierten BigBadBow (AR raus, zwei Federn drin und 30cm PVC-Lauf) - die beiden "stärksten" Waffen in meinem Arsenal - habe ich mir aus einem Meter Entfernung von einem Bekannten auf empfindliche Körperteile schiessen lassen (z.B. Fußrücken, Handrücken, innenseite Oberschenkel, Hinterkopf usw). Sicher, komplett schmerzfrei war es nicht, aber es sind weder Rötungen noch blaue Flecke oder schlimmeres zurück geblieben - und weh getan haben die Original-NERF-Darts (zum Vergleich ausprobiert) aus der Entfernung nicht weniger...
Ich hoffe, der eine oder andere findet Gefallen an dieser Anleitung. Bitte entschuldigt, wenn ich etwas zu ausführlich geschrieben habe, diese Anleitung soll auch von kompletten Anfängern befolgt werden können. Und wenn ihr irgendwas (noch) ausführlicher wissen wollt dann meldet euch und ich überarbeite das Tutorial.
Wenn ihr die Darts nachbaut dann gebt mal Bescheid wie ihr so damit zufrieden seid.
Beste Grüße,
Shuzz
ich möchte euch eine kleine Anleitung geben wie ich persönlich mir meine Stefans bastele.
Die Methode erfordert etwas mehr (Vor-)Arbeit wie z.B. die Herstellung von ein paar Werkzeugen, dafür kann man mit etwas Übung problemlos und relativ schnell große Mengen dieser Darts herstellen.
Bei korrekter Herstellung sind die Darts extrem präzise, auch auf größere Entfernungen. Darüber hinaus erachte ich persönlich die Darts als "sicher", d.h. es schaut nirgends Metall raus und die Spitze ist 1. weich und 2. dick genug um auch bei Kopftreffern aus kurzer Distanz noch ausreichend Schutz zu bieten.
Ich werde das Tutorial in zwei Teile aufteilen, der erste Teil kommt jetzt und befasst sich mit der Herstellung der Dart-Rohlinge und der dazugehörigen Werkzeuge.
Für den zweiten Teil muss ich erst noch ein paar Fotos machen, dabei wird es dann um den Zusammenbau der fertigen Darts gehen.
Was wird benötigt:
Für die "Werkzeuge":
- Kleine Säge
- Gehrungslade
- 16mm PVC Druckrohr (1,5mm Wandstärke, ergibt dann 13mm Innendurchmesser. Eignet sich übrigens auch gut als Lauf für's Modding...
)
- Panzertape
- verschiedene Strohhalme
- Teppichmesser, Skalpell o.ä.
Optional (und praktisch):
- Schleifpapier (fein, z.B. 200er Körnung)
Für die Darts:
- 13mm PE Rundschnur (z.B. von eBay, im Baumarkt gibt's leider meistens nur 15mm)
- Edelstahlkugeln, 6mm Durchmesser (Gewicht ca. 1g pro Kugel)
- Heisskleber
- Spitzzange oder Pinzette
Werkzeuge herstellen:
1. Schneidhilfe für den PE-Schaum
Schneidet mit der Säge unter Zuhilfenahme der Gehrungslade ein ca. 10cm langes Stück von dem PVC-Rohr ab. Die Enden dieses Stücken werden jetzt erstmal ordentlich entgratet, mit Teppichmesser, Schleifpapier, Fingernagel oder was ihr sonst grade zur Hand habt. Es sollten keine "Plastikflusen" mehr dran hängen.
Die Schnittkanten sollten möglichst ordentlich im 90° Winkel sein.
Jetzt schneidet ihr im Abstand von 1.5 und 7.5cm (beide vom gleichen ENDE des Rohrs aus gemessen!) zwei Schlitze in dieses Rohrstück. Die Schlitze sollten bis fast durch das Rohr durch gehen, so dass quasi an einer Seite fast nur noch die Rohrwand übrig bleibt. Die angegebenen Abmessungen machen die fertigen Darts 100% kompatibel mit Clip-Blastern
(OK, den blöden Pömpel muss man natürlich aus dem Blaster entfernen, am Besten gleich mitsamt dem ganzen Air Restrictor - immerhin sind wir hier ja im Modding-Unterforum oder? :ehrm
Die folgenden Bilder sollten deutlich machen wie das Ganze aussehen soll.



(Das Bild ganz rechts zeigt den Vergleich eines fertig geschnittenen Rohlings mit einem Streamline Dart und der fertigen Schneidhilfe.
Das mittlere Bild soll verdeutlichen, wie weit die Schnitte durch das Rohr gehen sollen. Über dem Teppichmesser ist kaum noch Licht zu sehen, das kommt auf dem Bild etwas falsch rüber.)
Nachdem die Schnitte drin sind ist es wichtig, auch aus den Schlitzen alles PVC zu entfernen was irgendwie in den Schlitz oder innen in das Rohr ragt. Ein schmaler Cutter wie auf dem Bild eignet sich dazu sehr gut.
Warum das so wichtig ist wird bald klar sein...
Das fertige Teil legen wir erstmal beiseite, nun geht's weiter mit dem nächsten "Werkzeug": Dem Bohrer...
2. Dart-Bohrer
Schneidet vom PVC-Rohr nochmal ein kurzes (2cm reichen dicke) Stück ab.
Auch hier wieder die Enden entgraten, wenn ihr möchtet könnt ihr mit etwas Schmirgelpapier auch ein Ende sanft "aufweiten", das ist aber nicht unbedingt notwendig (ich hab's mir gespart).
Jetzt nehmt einen Strohhalm (meine sind 08/15 Modelle: Neonfarben mit Sollknickstelle aus nem 200er Packen mit einem Durchmesser von 5mm. Der Durchmesser von 5mm hat sich als ideal erwieder, aber ein 3 oder 4mm Strohhalm würde es genauso tun. Nur dicker sollten sie nicht sein, d.h. Strohhalme von McDoof sind eher ungeeignet. Auch hier erkläre ich weiter unten, warum das so ist.) und umwickelt ein Ende solange mit Panzertape bis ihr es fest in das PVC-Stückchen schieben könnt.
Lasst dabei den Strohhalm ca. 5mm aus dem Tape rausgucken und wickelt solange immer wieder etwas Tape mehr drauf bis das Ganze stabil im Rohr hält. Das Ende des Strohhalms sollte wenige (2-3) mm unterhalb des Rohrendes ziemlich mittig hochstehen.
Nun nehmt ihr Ganze nochmal auseinander und macht am Ende des Strohhalms mit eurem Cutter ringsum 3-4 winzige(!!!) Einschnitte von oben, so dass das Ende des Strohhalms ein paar winzige(!!!!!) Schlitze bzw. "Zacken" kriegt. Ihr müsst (und sollt) da kein Zickzackmuster reinsäbeln, sondern nur ein bissl senkrecht anritzen, so dass es sich ein bissl rauh anfühlt wenn man mit dem Finger drangeht.
Weil der Text sich mit Sicherheit wieder sehr konfus liest: Bilder!


Links die beiden Teile, rechts zusammengebaut. Die Ritzen kann man auf dem rechten Bild ganz leicht erkennen.
So, damit sind die Werkzeuge bereits fertig.
Jetzt geht's an's Vorbereiten der Dart-Rohlinge...
Rohlinge vorbereiten
1. Schneiden
Steckt die PE-Rundschnur von vorne in die Schneidhilfe (auf dem allerersten Bild oben wäre das die rechte Seite).
Falls das nicht so richtig flutschen will, einfach mal kurz an der Schnur ziehen, dadurch streckt sie sich ein wenig und passt besser.
(Die Grate vom Sägen habt ihr ja ordentlich entfernt oder?
Jetzt durchschieben bis die Schnur exakt am Ausgang des Rohrs angekommen ist und den Cutter durch beide Schlitze ziehen.
Danach weiterschieben bis das kurze Teil (die spätere Kappe des Darts) runterklappt und wieder schneiden.
Das wiederholt ihr jetzt bis euch die Arme abfallen, die Rundschnur ausgeht oder ihr meint es reicht erstmal...
Ich empfehle diese Tätigkeit übrigens am Sonntagabend beim Tatort zu machen...
Und weil's so schön ist: Mehr Bilder.




1. Schneiden
2. Eine solche zerstückelte Wurst sollte dabei entstehen (wenn die Dinger unterwegs abreissen ist das kein Problem...)
3. Ein einzelner Rohling mit Kappe
4. Die Verbindung zwischen den Segmenten sollte so dünn wie möglich ausfallen.
2. Erhitzen
So, nachdem ihr nun einen Eimer voll mit angesägter PE-Rundschnur habt müsst ihr die Teile voneinander trennen, d.h. einfach auseinander reissen.
Danach kommt die übliche Behandlung: Schmeisst die Einzelteile in einen hohen Eimer oder steckt sie in einen Kissenbezug und erhitzt sie vorsichtig mit einem Fön bis sie gerade sind.
Nicht zu heiss, sonst können die Dinger schmelzen! Nach ein paar Minuten erhitzen sollten sich die krummen Rohlinge in gerade Rohlinge verwandelt haben und dabei idealerweise auch noch ein wenig an Festigkeit gewinnen.
Ach ja, wer noch einen Wäschetrockner älterer Bauart (die Dinger bei denen man einen Abluftschlauch aus dem Keller rauslegen muss aus dem dann die feuchte, heisse Luft kommt) kann die Rohlinge auch in einem Kissenbezug verpackt für kurze Zeit dort rein packen. Mit der Methode habe ich allerdings keinerlei Erfahrung, das müsst ihr selbst ausprobieren. Die hierzulande mittlerweile verbreiteten, modernen und umweltfreundlichen Kondenstrockner sind dafür nicht geeignet, die werden nicht heiss genug.
3. Bohren
Jetzt kommt der nervigste Teil der ganzen Angelegenheit, leider ist der aber für die Treffgenauigkeit der fertigen Darts auch der wichtigste, also nicht schlampen!
Nehmt nun den Dartbohrer und steckt den Rohling langsam rein, dabei am Strohhalm drehen.
Der Strohhalm bohrt sich nun recht sanft und (dank der Führung aus PVC-Rohr auch 99% zentriert) in den Schaumstoff.
Das sieht dann so aus:


Wichtig dabei ist: Drehen, nicht drücken! Die kleinen Zacken die ihr in den Strohhalm geschnitzt habt fressen sich von ganz alleine in den Schaumstoff.
Den Pömpel in der Mitte entfernt ihr dann am Ende mit Hilfe einer Pinzette oder Spitzzange (Telefonzange geht natürlich auch).
Einfach greifen und ziehen. Das Ergebnis ist ein schönes, 5mm durchmessendes und zwischen 3-5mm tiefes (je nachdem wo das Zeug grade reisst) Loch exakt in der Mitte des Rohlings.
In dieses Loch kommt später die Edelstahlkugel als Gewicht. Da das Loch ein bissl kleiner ist als die Kugeln (5mm <-> 6mm) klemmt sich die Kugel von selbst darin ein, was das Verkleben später unheimlich erleichtert. Aus diesem Grund sind McDoof-Strohhalme auch ungeeignet zum Bohren, die Löcher sind zu groß und die Kugeln fallen andauernd raus.
Die Kappen werden nun ebenso behandelt wie die Rohlinge. Die Löcher in den Kappen müssen nicht ganz so tief sein, sind aber wichtig damit die Kappe später auch perfekt mittig auf dem Dart sitzt.
So sollten die Einzelteile dann nach dem Bohren und "Ausrupfen" aussehen:

Zum Vergleich daneben die 6mm Stahlkugel.
Damit sind die Rohmaterialien fertig.
Für den zweiten Teil der Anleitung (Verkleben) muss ich wie gesagt erst noch Fotos machen (die Bilder vom letzten Mal als ich Darts gebastelt habe sind leider ins Nirvana verschwunden. -.-).
Also bitte nicht wundern wenn sich das noch ein wenig hinziehen kann...
Für heute gebe ich nur eine kurze Beschreibung von dem Vorgang ab, die Erfahrenen unter euch werden es dann denke ich trotzdem hinkriegen:
1. Eine Stahlkugel in den lange Teil des Darts stecken.
2. Einen kräftigen Klecks Heisskleber von oben auf die Kugel drauf.
(Es sollte dann ein kleines "Häufchen" Heisskleber auf der Kugel drauf sein der sich langsam zu den Seiten des Darts hin verteilt.)
3. Jetzt schnell, aber vorsichtig die Kappe mit dem Loch nach unten möglichst mittig auf den Heisskleber aufsetzen und abwarten. Wenn der Kleber heiss genug ist schmilzt er sich jetzt in den Schaumstoff rein und die Kappen sinkt von selbst auf das Unterteil runter und zentriert sich dabei dank der Bohrung 100% mittig. Ansonsten mit sanftem(!!!) Druck von oben vorsichtig nachhelfen.
Quillt dabei Kleber an den Seiten raus war es zuviel Kleber und ihr könnt den Dart wegwerfen, der wird nie ordentlich fliegen und die rausgequollene Kleberwurst kann bei nem Streifschuss schon weh tun. Ausserdem wird sich der Dart dank des Kleber sehr wahrscheinlich irgendwo im Magazin, im Lauf oder an anderen, schwer erreichbaren Stellen eures Blaster verhaken.
Wenn die Kappe ohne jeden Widerstand auf das Unterteil aufsetzt war es zu wenig Kleber. Dann würde ich den Dart auf wegwerfen, die Gefahrt, dass sich die Kappe löst ist einfach zu hoch.
4. Prüft den korrekten Sitz der Kappe. Sie sollte fest sitzen und auch wenn man dran zieht nicht abgehen.
Gebt dem Heisskleber aber vorher auf jeden Fall einige Minuten Zeit zum abkühlen, der Schaumstoff gibt eine recht gute Wärmeisolierung ab und der Kleber bleibt ziemlich lange in einem "schmierigen" Zustand. Zieht man zu früh ist der Dart auch hinüber.
So, das war's dann auch schon.
Diese Methode zum Bauen von Darts ist zwar erstmal etwas aufwändiger, dafür haben die fertigen Darts aber eine wirklich hohe Qualität und sind extrem treffgenau. Durch das relativ hohe Gewicht kann man sie auch aus stärker getunten Blastern verschiessen ohne dass es zum berüchtigten "fishtailing" kommt (d.h. das Ausbrechen des hinteren Teils des Darts). Für unmodifizerte Blaster taugen sie nicht weil zu schwer, d.h. wenigstens der AR sollte schon ausgebaut werden.
Zum viel diskutierten Thema Sicherheit:
Die Darts haben vorn eine Knautschzone von 1-1.5cm Schaumstoff (je nachdem wie man die Längen halt abmisst, die Köpfe dürfen auch gern 2cm lang sein statt 1.5), das ist eigentlich genug um auch beim Abschuss aus kurzer Distanz und stärkeren Blastern den Aufprall ausreichend abzufedern. Die Klebestelle ist bei korrekter Ausführung mehr als ausreichend stabil.
Ich habe zum Test der Klebestelle mehrere solcher Darts mit einem Pango aus <1m Entfernung unter Winkel gegen eine Betonwand gefeuert - bei keinem hat sich die Klebestelle gelöst und es ist auch bei keinem die Stahlkugel aus dem Schaumstoff "entkommen". Bei einem Dart ist nach mehreren solcher Durchgänge dann irgendwann der Schwanz abgerissen, das sehe ich aber nicht als Hinweis auf mangelnde Sicherheit, aus dem Pango wäre auch ein normaler Streamline Dart mehr als unangenehm, es handelte sich also um einen Test weit jenseits der üblichen Belastungen.
Wer's nicht glaubt soll bitte mal spaßeshalber einen dieser Darts selbst zusammenkleben und hinterher gewaltsam auseinander reissen. Ihr werdet sehen, dass der Heisskleber quasi nicht mehr von der Kugel runter zu kriegen ist und es tatsächlich schon einige Kraft erfordert um den Dart zu zerlegen.
Ich habe die Darts auch an mir selbst testen lassen: Aus einer modifizierten NightFinder (Feder von FalloutBoy, neuer Lauf, AR raus, Plunger getunt - das volle Programm eben) und einem modifizierten BigBadBow (AR raus, zwei Federn drin und 30cm PVC-Lauf) - die beiden "stärksten" Waffen in meinem Arsenal - habe ich mir aus einem Meter Entfernung von einem Bekannten auf empfindliche Körperteile schiessen lassen (z.B. Fußrücken, Handrücken, innenseite Oberschenkel, Hinterkopf usw). Sicher, komplett schmerzfrei war es nicht, aber es sind weder Rötungen noch blaue Flecke oder schlimmeres zurück geblieben - und weh getan haben die Original-NERF-Darts (zum Vergleich ausprobiert) aus der Entfernung nicht weniger...
Ich hoffe, der eine oder andere findet Gefallen an dieser Anleitung. Bitte entschuldigt, wenn ich etwas zu ausführlich geschrieben habe, diese Anleitung soll auch von kompletten Anfängern befolgt werden können. Und wenn ihr irgendwas (noch) ausführlicher wissen wollt dann meldet euch und ich überarbeite das Tutorial.
Wenn ihr die Darts nachbaut dann gebt mal Bescheid wie ihr so damit zufrieden seid.
Beste Grüße,
Shuzz
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