medusa
Auf Blasted zuhause
Liebe NERFer,
diesen Thread widme ich Jefe, der mir das wunderbare Spielzeug Centurion zu einem sehr fairen Preis überlassen hat. Jefe, das hier genau war die Idee, mit der ich schwanger ging, kurz bevor ihr alle nach Ulm verschwunden seid. Ihr wart dort, die Cent stand noch bei Dir, und ich saß hier auf glühenden Kohlen und dachte in Endlosschleife, "wird das funktionieren?"
Ich wollte sowas schon lange einmal machen, und die Cent von Dir hat es mir ermöglicht. Danke Dir dafür zutiefst.
Zum Thema: es geht darum, ob NERF-Darts mit Treibspiegel funktionieren. Die Antwort ist JA. Warum ich das gemacht habe? Schrieb kürzlich jemand anders hier im Forum: "weil ich es kann!"
(Treibspiegel/Sabot: kurz für die Jüngeren... ein Treibspiegel, englisch Sabot, ist ein Trick mit dem man ein eigentlich zu kleines Geschoß aus einem eigentlich zu großen Lauf abschießen kann. Man macht das, weil ein großer Lauf zu einem großen Blaster (ich vermeide hier das böse W-Wort bei den Realvorbildern) gehört, der sehr viel mehr Energie als ein kleiner Blaster liefern kann. Das kleine Geschoß ist aber viel leichter und kann mit der größeren Energie viel schneller werden. Damit der kleine Dart in den großen Lauf paßt, braucht man einen Adapter. Das genau ist der Treibspiegel oder Sabot)
Gut, jetzt aber los. Ich wollte also einen Elite-Dart aus der Centurion abschießen und dafür einen Mega-Sabot benutzen. Natürlich klappt das nur mit einem "Cup"-Sabot, der einfach nach hinten abfällt, denn in einem NERF-Blaster hat der Dart ja möglichst keinen Kontakt mit dem Lauf. Deswegen können Sabots, die nach Verlassen des Laufes in mehrere Teile zerfallen, nicht funktionieren.

Das Bild zeigt den Dart (der heißt beim Vorbild übrigens auch so, hier ist deshalb jetzt nur der gekürzte Elite damit gemeint) und den Sabot im getrennten Zustand. Ich habe mit einem Megadart begonnen und die hinteren 6cm Schaumstoffrohr glatt abgeschnitten. Diese Länge ist nicht zufällig, sondern gerade ausreichend, damit das ganze Gebilde trotz des Dorns am AR noch in den Verschluß paßt. Das vordere Ende des Mega-Schaumstoffs ist mit einer dünnen Pappscheibe verschlossen, darauf befindet sich ein 1cm langes Rohr, das den Elite Dart aufnimmt.
Die dünne Pappe stammt aus dem Inlay einer Megadart-Packung (wie Kenner sicher schon bemerkt haben) und ist sehr leicht. Geklebt habe ich das einfach mit UHU-Hart, was erstaunlich gut funktioniert hat. Die Pappteile sind stumpf geklebt, um möglichst viel Gewicht zu sparen. Der gesamte Sabot wiegt nur ungefähr 0.7 Gramm.
Das kurze Pappröhrchen ist gerade so weit, daß der Elitedart darin gehalten wird, sich aber noch ohne Widerstand herausziehen läßt.

Hier ist zu sehen, daß die Dart-Sabot Kombination deutlich leichter ist als ein vollkalibriger Dart. Deswegen wird sie natürlich beim Abschuß auch auf eine höhere Geschwindigkeit beschleunigt. Der kleinere Elite hat nach Verlassen des Laufes einen viel kleineren Luftwiderstand als der dicke Mega, der nach hinten abgezogen wird und schnell an Geschwindigkeit verliert -- so jedenfalls hatte ich mir das wie beim Vorbild vorgestellt.
(OT: ich will nix wegen der Waage hören. Ja, die ist aus einem Kiffershop. Nein, ich habe keine illegalen Substanzen damit gekauft oder später auch nur damit gewogen! /OT)

Der Grund, warum der Elite-Dart gekürzt ist, ist hier zu sehen. Damit die Lademechanik des Blasters funktioniert, muß die Sabot-Kombination genauso lang wie ein originaler Megadart sein. Wegen des blöden Dorns im Verschluß bleibt da aber nicht viel Platz, also wurde ein vorhandener Elite mit Bißspur am Ende auf 2.5cm gekappt.
(Die Idee, den überhaupt zu kappen gab mir die Diskussion vor ein paar Tagen hier im Chat -- weiß nicht mehr, war es Moggih oder Mazna, der von sehr stabil fliegenden gekürzten Streamlinern berichtet hat.)

Und da ist das Gebilde im Magazin zu sehen, durch die geöffnete Jamdoor. Ich hab die ersten Versuche ohne Magazin direkt in den Verschluß geladen, weil ich mir nicht sicher war, daß so eine fragile Kombination im Magazin nicht auseinanderfällt oder zerdrückt wird. Das ging aber erstaunlich gut - jedenfalls dieser eine. Der einzige, den ich im Moment habe.
Schaun wir mal, wie das mit mehreren wird.

Ein Blick vom Flur in unser Wohnzimmer nach einem Testschuß. Der Sabot löst sich wirklich ab und beginnt schnell zu trudeln und nach ca. 3 Metern zu Boden zu fallen.
Der kurze Dart liegt hinten am Vorhang, leider sehr schlecht zu sehen. Auf diese Strecke, etwa 8 Meter, hat er im horizontalen Schuß kaum merklich an Höhe verloren. Die Geschwindigkeit habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemessen.
Das Foto entstand nach dem Test von meiner Schußposition aus. Geschossen habe ich übrigens mit dem 25mm-Alurohr als Laufverlängerung, ich könnte mit vorstellen, daß das mit einer Stock Cent nicht so gut klappt, weil der aufgesteckte Stock Lauf zu weit ist und der Sabot sich deshalb schon im Lauf abzulösen beginnt.
Das oben habe ich schon gestern abend geschrieben, es war aber schon zu spät, es zu posten. Heute habe ich die Kombination in den Eimer am Audacity-Chrono geschossen. Leider sind 2m wohl zu kurz, und der Sabot hing noch am Dart und hat beim Aufschlag Schaden genommen (der Kleber trocknet gerade). Immerhin konnte ich eine Flugzeit von 75ms messen, das entspricht rund 27m/s Dartgeschwindigkeit. Wohlgemerkt, aus dem Stock Centurion Plunger. *Breites Grinsen*
Mehr Messungen werde ich noch nachtragen, aber trotz aller Unsicherheit einer einzigen Messung ist das natürlich schon mal eine ordentliche Hausnummer.
Gruß, ~Diane.
Sooo... ein paar Messungen später.
(1) ich hab den Sabot noch zweimal kaputtgeschossen, deswegen hat es gedauert. Am Ende war ich (mit dem Bücherregal im Rücken) 3.80m vom Eimer entfernt, das klappt gerade so um den Sabot abfallen zu lassen. Mehr wär' wirklich nicht gegangen.
(2) Es ist sehr wesentlich, daß der kleine Dart sich wirklich leicht aus dem Pappröhrchen lösen kann. Ideal ist, daß er gerade so eben nicht rausfällt, wenn man die Kombi ruhig überkopf hält, bei leichtem Schütteln sollte er aber schon abfallen.
(3) so ein Sabot mit Papphalter wird nicht gerade ewig halten...
Messungen: 5x auf 3.80m geschossen, mit der obigen Messung zusammen ein Mittelwert von 26,6 m/s. Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.
diesen Thread widme ich Jefe, der mir das wunderbare Spielzeug Centurion zu einem sehr fairen Preis überlassen hat. Jefe, das hier genau war die Idee, mit der ich schwanger ging, kurz bevor ihr alle nach Ulm verschwunden seid. Ihr wart dort, die Cent stand noch bei Dir, und ich saß hier auf glühenden Kohlen und dachte in Endlosschleife, "wird das funktionieren?"
Ich wollte sowas schon lange einmal machen, und die Cent von Dir hat es mir ermöglicht. Danke Dir dafür zutiefst.
Zum Thema: es geht darum, ob NERF-Darts mit Treibspiegel funktionieren. Die Antwort ist JA. Warum ich das gemacht habe? Schrieb kürzlich jemand anders hier im Forum: "weil ich es kann!"
(Treibspiegel/Sabot: kurz für die Jüngeren... ein Treibspiegel, englisch Sabot, ist ein Trick mit dem man ein eigentlich zu kleines Geschoß aus einem eigentlich zu großen Lauf abschießen kann. Man macht das, weil ein großer Lauf zu einem großen Blaster (ich vermeide hier das böse W-Wort bei den Realvorbildern) gehört, der sehr viel mehr Energie als ein kleiner Blaster liefern kann. Das kleine Geschoß ist aber viel leichter und kann mit der größeren Energie viel schneller werden. Damit der kleine Dart in den großen Lauf paßt, braucht man einen Adapter. Das genau ist der Treibspiegel oder Sabot)
Gut, jetzt aber los. Ich wollte also einen Elite-Dart aus der Centurion abschießen und dafür einen Mega-Sabot benutzen. Natürlich klappt das nur mit einem "Cup"-Sabot, der einfach nach hinten abfällt, denn in einem NERF-Blaster hat der Dart ja möglichst keinen Kontakt mit dem Lauf. Deswegen können Sabots, die nach Verlassen des Laufes in mehrere Teile zerfallen, nicht funktionieren.

Das Bild zeigt den Dart (der heißt beim Vorbild übrigens auch so, hier ist deshalb jetzt nur der gekürzte Elite damit gemeint) und den Sabot im getrennten Zustand. Ich habe mit einem Megadart begonnen und die hinteren 6cm Schaumstoffrohr glatt abgeschnitten. Diese Länge ist nicht zufällig, sondern gerade ausreichend, damit das ganze Gebilde trotz des Dorns am AR noch in den Verschluß paßt. Das vordere Ende des Mega-Schaumstoffs ist mit einer dünnen Pappscheibe verschlossen, darauf befindet sich ein 1cm langes Rohr, das den Elite Dart aufnimmt.
Die dünne Pappe stammt aus dem Inlay einer Megadart-Packung (wie Kenner sicher schon bemerkt haben) und ist sehr leicht. Geklebt habe ich das einfach mit UHU-Hart, was erstaunlich gut funktioniert hat. Die Pappteile sind stumpf geklebt, um möglichst viel Gewicht zu sparen. Der gesamte Sabot wiegt nur ungefähr 0.7 Gramm.
Das kurze Pappröhrchen ist gerade so weit, daß der Elitedart darin gehalten wird, sich aber noch ohne Widerstand herausziehen läßt.

Hier ist zu sehen, daß die Dart-Sabot Kombination deutlich leichter ist als ein vollkalibriger Dart. Deswegen wird sie natürlich beim Abschuß auch auf eine höhere Geschwindigkeit beschleunigt. Der kleinere Elite hat nach Verlassen des Laufes einen viel kleineren Luftwiderstand als der dicke Mega, der nach hinten abgezogen wird und schnell an Geschwindigkeit verliert -- so jedenfalls hatte ich mir das wie beim Vorbild vorgestellt.
(OT: ich will nix wegen der Waage hören. Ja, die ist aus einem Kiffershop. Nein, ich habe keine illegalen Substanzen damit gekauft oder später auch nur damit gewogen! /OT)

Der Grund, warum der Elite-Dart gekürzt ist, ist hier zu sehen. Damit die Lademechanik des Blasters funktioniert, muß die Sabot-Kombination genauso lang wie ein originaler Megadart sein. Wegen des blöden Dorns im Verschluß bleibt da aber nicht viel Platz, also wurde ein vorhandener Elite mit Bißspur am Ende auf 2.5cm gekappt.
(Die Idee, den überhaupt zu kappen gab mir die Diskussion vor ein paar Tagen hier im Chat -- weiß nicht mehr, war es Moggih oder Mazna, der von sehr stabil fliegenden gekürzten Streamlinern berichtet hat.)

Und da ist das Gebilde im Magazin zu sehen, durch die geöffnete Jamdoor. Ich hab die ersten Versuche ohne Magazin direkt in den Verschluß geladen, weil ich mir nicht sicher war, daß so eine fragile Kombination im Magazin nicht auseinanderfällt oder zerdrückt wird. Das ging aber erstaunlich gut - jedenfalls dieser eine. Der einzige, den ich im Moment habe.
Schaun wir mal, wie das mit mehreren wird.

Ein Blick vom Flur in unser Wohnzimmer nach einem Testschuß. Der Sabot löst sich wirklich ab und beginnt schnell zu trudeln und nach ca. 3 Metern zu Boden zu fallen.
Der kurze Dart liegt hinten am Vorhang, leider sehr schlecht zu sehen. Auf diese Strecke, etwa 8 Meter, hat er im horizontalen Schuß kaum merklich an Höhe verloren. Die Geschwindigkeit habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemessen.
Das Foto entstand nach dem Test von meiner Schußposition aus. Geschossen habe ich übrigens mit dem 25mm-Alurohr als Laufverlängerung, ich könnte mit vorstellen, daß das mit einer Stock Cent nicht so gut klappt, weil der aufgesteckte Stock Lauf zu weit ist und der Sabot sich deshalb schon im Lauf abzulösen beginnt.
Das oben habe ich schon gestern abend geschrieben, es war aber schon zu spät, es zu posten. Heute habe ich die Kombination in den Eimer am Audacity-Chrono geschossen. Leider sind 2m wohl zu kurz, und der Sabot hing noch am Dart und hat beim Aufschlag Schaden genommen (der Kleber trocknet gerade). Immerhin konnte ich eine Flugzeit von 75ms messen, das entspricht rund 27m/s Dartgeschwindigkeit. Wohlgemerkt, aus dem Stock Centurion Plunger. *Breites Grinsen*
Mehr Messungen werde ich noch nachtragen, aber trotz aller Unsicherheit einer einzigen Messung ist das natürlich schon mal eine ordentliche Hausnummer.
Gruß, ~Diane.
Sooo... ein paar Messungen später.
(1) ich hab den Sabot noch zweimal kaputtgeschossen, deswegen hat es gedauert. Am Ende war ich (mit dem Bücherregal im Rücken) 3.80m vom Eimer entfernt, das klappt gerade so um den Sabot abfallen zu lassen. Mehr wär' wirklich nicht gegangen.
(2) Es ist sehr wesentlich, daß der kleine Dart sich wirklich leicht aus dem Pappröhrchen lösen kann. Ideal ist, daß er gerade so eben nicht rausfällt, wenn man die Kombi ruhig überkopf hält, bei leichtem Schütteln sollte er aber schon abfallen.
(3) so ein Sabot mit Papphalter wird nicht gerade ewig halten...
Messungen: 5x auf 3.80m geschossen, mit der obigen Messung zusammen ein Mittelwert von 26,6 m/s. Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.
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