RSCB Hunter
Spätes Geburtstagsgeschenk* für Holger, das er sich in zwei Wochen bei mir abholen wird:


(hab hier nochmal Vergleichsbilder mit ner stock Hunter nachgereicht)





Ohne genauere Tests angestellt zu haben erzielt das Teil ziemlich genau die Reichweiten, die ich von der Rapid Fire Tek auch gewöhnt bin - also knapp 20m flat mit kurzen Darts, vergleichbar mit den meisten Eliteblastern im stock Zustand. Es ist tatsächlich auch keine stärkere Feder verbaut, weil die mir bei meiner anderen Hunter (von der hier schon WIP Bilder zu sehen waren) nach ca. 50 Schüssen wiederum die Wand, gegen die die Feder gestützt ist, zerrissen hat (genau wie bei der Hawk für skeptiker). Das ist zwar inzwischen repariert, ich wollte es aber nicht drauf ankommen lassen. Ich gucke mich nochmal nach ner sanften Zusatzfeder um.
Es passen 7 Darts á 2,5cm rein, wenn man es wirklich drauf anlegt auch 8 (dann muss man aber die ersten 7 mit dem Finger ein bisschen nach vorne schieben, sodass der erste schon einen cm oder so im Lauf steht - ist nicht so komfortabel, geht aber). Die Darts werden immer noch schwerkraftgeladen, was mich einfach nicht stört - ich finds durchaus auch realistisch, dass untrainierte Schützen zwischen zwei Schüssen absetzen und den Blaster beim Repetieren um 30° neigen. Der Gestiefelte Köter hat aber beim Feedback geben angemerkt, dass er denkt, man könnte hier doch den Breech und einen Federvorschub kombinieren. Ich stimme dem grundsätzlich zu, aber mit einigen Einschränkungen - ich denke, es würde die Kapazität auf 5 Darts reduzieren und wäre ne eher klapprige Angelegenheit. Irgendwann probier ich das nochmal - jetzt wollte ich erstmal eine richtig schicke Hunter haben =)
Der Vorderschaft wurde, wie hier schon einige vorgeschlagen hatten, verlängert - ich hab dabei ein bisschen geschummelt, denn ich hatte noch ein Huntergehäuse rumfliegen, das ich vor geraumer Zeit mal zerstört habe. Der zweite Ring um den Lauf herum (vor der Schiene mit dem Scope) entstammt auch diesem Gehäuse. Erstmals hab ich als Abschluss für die Schulterstütze einen Gummiüberzug imitiert, wie man das an vielen Gewehren sieht - dabei ist das hintere Stück tatsächlich aus Gummi (ich hab eine Gummi Riefenmatte gekauft, ein Stück aufgeklebt und entlang der Schulterstützenform ausgeschnitten). Der andere Teil besteht aus sehr biegsamem 1mm starken Polystyrol.
Nun aber zum technischen: Der RSCB ist prinzipiell genau so aufgebaut wie bei der Rapid Fire Tek auch. Weil ich im Moment die Hypothese vertrete, dass ein richtiges L-Stück (anstelle des schon am Plunger angesetzten) besseren Airflow ermöglicht und dadurch zu besseren Reichweiten führt, habe ich hier ein Kuper L-Stüpck vom Toom verbastelt (die PVC L-Stücke sind zu groß für den vorderen Teil der Hunter - wenn dieser intakt bleiben soll, so empfiehlt sich entweder das oder halt das L-Stück, das schon am Plunger ist). Die Hypothese konnte ich noch nicht testen bestätigen oder widerlegen =(
Anders als bei der RFT ist der Verschluss. Statt ein kleineres Stück Messing wie einen Stopfen in das Magazin zu schieben, schiebt sich jetzt ein größeres Stück über das Magazin. Das Magazin selber wird dabei in den original Bolt geschoben. Schwer zu beschreiben, darum hab ich mal wieder eine Paintskizze erstellt:
Wir gehen folgendermaßen vor: Als erstes sollte der Dartpeg "c" mit einer dünnen Zange (oder, wenn man mit begrenztem Werkzeug arbeitet, einer Schere) entfernt werden - einfach greifen und drehen, bis er sich von selber ziemlich weit unten löst. Anschließend können wir mit einer Heißklebepistole durch den schwarz eingezeichneten O-Ring den Teil "d" auffüllen und den Bolt so luftdicht versiegeln.
Jetzt geht es darum, Platz für unser Magazin im hinteren Teil des Bolts ("b") zu machen, ohne den vorderen Teil des Bolts ("a") zu beschädigen. Es bietet sich an, mit immer größer werdenden Bohrern ab 13mm langsam und vorsichtig des Innendurchmesser zu erweitern. Das muss nicht perfekt werden - nur der vordere Teil sollte nicht beschädigt werden, weil wir in diesem das Messing gerade ausrichten werden. Wenn man, wie ich, KS142er Messing als Magazin verwenden möchte (Achtung, es wird KS143er Messing als Verschluss benötigt, das Moggih noch nicht hat - mir besorgt er aber nochmal welches mit, er käme also an welches ran *winkt mit dem Zaunpfahl*), muss hinten Platz für 15,1mm dickes Rohr geschaffen werden.
Wenn das geschafft ist schnappen wir uns ein kurzes Stück KS143er Messing und passen es mit E-Tape und Epoxy oder Goop in den vorderen Teil "a" des Bolts ein. Ein paar Fotos:

Prinzipiell haben wir jetzt ne schussfähige RSCB Hunter - die sieht aber noch so aus:

Wir müssen das ganze also noch in ein 25er E-Rohr verpacken und ein Ladefenster im 25er Rohr und im Messing schneiden. Außerdem muss der Hunterkörper so behandelt werden, dass das 25er Rohr zentriert reinpasst. Übrigens ist beim Einsetzen des T-Stücks in das 25er Rohr ist zu beachten, dass (abhängig davon, wie wir die Hunter später verspachteln) das Loch möglichst klein sein sollte - ansonsten wird man viel davon sehen. Es bietet sich also an, das T-Stück in seiner Breite zu reduzieren, indem man den Dremel anschmeißt und das arme Teil massakriert:
Wenn das Rohr soweit eingepasst ist können wir uns an das Ladefenster machen. Da ich aber eine Schiene für ein Zielfernrohr installieren wollte, habe ich das zuerst getan - das Ladefenster sollte bei mir durchs Milliput gehen. Wir bringen also das Milliput mit der Schiene (hier 11mm) an, lassen es ordentlich austrocknen und schleifen das Milliputt anschließend sauber runter. Stellvertreterbilder von Hunter v1.0:

Wenn wir das Fenster ausreichend hübsch gestaltet haben wird der RSCB wieder eingesetzt und die Position des Fensters auf dem Messing markiert. Anschließend dremeln wir auch hier ein möglichst sauberes Fenster aus:

Der technische Teil ist damit fertig. Was noch bleibt ist der Bau der Schulterstütze und das saubere Verspachteln der Oberseite des Hunterkörpers. Letzteres ist ein bisschen schwierig, weil man dabei Platz für die Mechanik lassen muss. Ich habe Stücke von dünnem 1mm Polystyrol als Gerüst mit Heißkleber und 2K Knete angebracht und sie anschließend verspachtelt - beim Aufbringen der Spachtelmasse habe ich ein 25er Rohr stellvertretend eingesetzt und vorher ordentlich mit Trennmittel eingeschmiert. Bilder:

Es fehlt noch der Schulterstützenbau - ich hab davon auch Bilder gemacht, kann sie aber nicht finden, darum wirds erstmal dieses hier tun müssen:
Wenn sie nochmal auftauchen werd ich sie nacheditieren, prinzipiell funktioniert das ganze aber genauso wie in Post #2 (bei Svens Winchester) beschrieben.
Ich hoffe, das Teil gefällt euch und vor allem Jefe. An dieser Stelle will ich nochmal meine Begeisterung für die kommende Buzz Bee Predator betonen - alle Stellen, die bei der kosmetischen Behandlung der Hunter schwierig waren, sind bei der Predator gelöst =) Das wird die reingesteckte Arbeit (vom RSCB selber mal abgesehen) heftig reduzieren =)
Ich freu mich auf Feedback und Kritik! An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Herren, die mir "unterwegs" Feedback gegeben haben! Von meiner Seite kann ich sagen: Bisher der Kandidat, mit dem ich mich am allerwenigsten auf die Straße trauen würde
Liebe Grüße
León
*Ich hatte ihm zu seinem Geburtstag einen Gutschein gemalt, der ihm erlaubt hat, sich zwischen einem Lever Action Gewehr, einem Bolt Action Gewehr, einer kurzen Pump Action Schrotflinte oder einer langen Pump Action Schrotflinte zu entscheiden.
Edit: Ahja, ein Überblick über die fertigen Internals wäre wohl nicht schlecht!
Man beachte, dass ich den Abzug nach vorne gekürzt habe, da dort nur die Returnfeder verankert war. So hab ich ein bisschen mehr Raum für Fehler beim Verspachteln und so bekommen. Die Feder ist aktuell durch ein Gummiband ersetzt, langfristig werd ich noch eine Feder irgendwo unterbringen, um ne permanentere Lösung zu haben (das Gummi wird ja irgendwann spröde). Das sind so letzte Sachen, die ich gern mit Jefe zusammen machen würde. Außerdem auf der Liste:
- übergroße Munitionshülsen basteln und in den Schlaufen an der Schulterstütze unterbringen - dadrin könnte man dann je 2-3 kurze Darts aufbewahren
- NJH Arms Plakette, so gewünscht, irgendwo anbringen
- vielleicht einen Riemen organisieren und befestigen
- eventuell Gewichte im Vorderschaft anbringen. Das Teil wiegt aber schon 1,7kg und ist für mein Empfinden ziemlich gut ausgewogen (Schwerpunkt liegt ziemlich genau auf dem Abzug)
- was uns sonst so einfällt
Edit2: Der funktionale Lauf ist 9cm lang, hat wie immer drei Engstellen und ist nach hinten trichterförmig ausgeschliffen.
Edit3:
Materialliste:
Für den funktionalen Teil:
- 25er Elektroisolationsrohr ausm Baumarkt
- KS142er Messing (Magazin)
- KS143er Messing (zum Versiegeln des Magazins)
- 16mm PVC (Lauf)
- T-Stück für 16mm PVC
- L-Stück aus Kupfer, 12mm AD, gibts im Baumarkt
- E-Tape
- Kleber
Für den kosmetischen Teil:
- Nigrin Füllspachtel
- Polystyrolplatten, hier 4mm stark, kann aber eine geringere Stärke haben (Verstärkung der Schulterstütze)
- 20mm Styrodur (als grobe Form für die Schulterstütze)
- Panzertape (Schutzschicht zwischen Styrodur und Kleber/Spachtel)
- Milliput (zum Ausbessern von Luftblasen im Spachtel und für kleinere Modellierarbeiten)
- 2K Knete von Pollin (zum Verbinden von stark belasteten Stücken)
- Vallejo Air "Black Metal"
- Vallejo Panzer Aces "Old Wood" und "New Wood"
- Vallejo Liquid Acrylic "Mahogany"(sic)
- Gummi-Riefenmatte (für das Endstück der Schulterstütze)
- 1mm Polystyrolplatte (für das Endstück der Schulterstütze)
- 11mm Schiene
- Zielfernrohr von Sutter
- Patronenetui von Sutter