hoellenhamster
Auf Blasted zuhause
Autor: Ophiuchus

Vorwort
Diese Anleitung beschreibt den Umbau einer einfachen LED-Taschenlampe vom Tastschalter zum Kabelschalter und dem Einbau in eine Retaliator.
Die Anleitung ist in zwei Teile aufgeteilt: Den erste Teil hatte ich bereits vor dem Wettbewerb so gut wie fertig und hatte ihn zu meinem Glück noch nicht gepostet, den zweiten Teil habe ich zum Wettbewerb ergänzt.
Am schwierigsten war für mich, Bezeichnungen für Teile zu finden, für die man keinen Namen hat...
Teil 1 – Der Kabelschalter
1. Material

Von links nach rechts (und oben nach unten):
Lötkolben (besser wäre eine Lötstation)
Lötfett (Flussmittel)
Lötzinn (mit Flussmittelseele)
Miniatur-Taster* (es kann aber auch nur der ausgebaute Schalter wiederverwendet werden, ich habe mich letztendlich für beide entschlossen)
Seitenschneider
Taschenlampe mit Tastschalter im Schraubverschluss (kriegt man im Ramschladen für 2 bis 3 Euro)
Sandpapier (Körnung ist zweitrangig, hier: 80er)
Metallklammer aus einem Heftstreifen oder Schnellhefter
Litze (hier: 0,25 mm² in blau und rot)
Bougierrohr (Isolierschlauch), alternativ geht auch Schrumpfschlauch (nicht erforderlich, wenn die Kabel nicht sichtbar verlaufen)
*Der Miniatur-Taster hat die Vorteile, dass er:
- sehr klein ist
- dadurch an vielen erdenklichen Stellen eingebaut werden kann
- ein Schraubgewinde und eine Mutter für einen leichte Befestigung hat
- nur solange Kontakt gibt, wie er gedrückt wird
- mit wenig Druck sehr leichtgängig ist und dadurch den Daumen nicht ermüdet

Von links nach rechts:
Schraubstock (oder Dritte Hand)
Sekundenkleber
Skalpell oder anderes, scharfes Hilfsmittel zum Zuschneiden des Kunststoffes
Ein 16 mm breiter Streifen PVC (oder anderer Kunststoff) mit 1mm Stärke
Abisolierzange
Ohne Abbildung (für Teil 2):
kleiner, rastender, 2poliger Stecker und passende Buchse mit entsprechenden Crimp-Kontakten (Micro MATE-N-LOK)
Multitool (Dremel)
2 Stahlkugeln (BB 4,5 mm)
1/2 Kugelschreiberfeder
Plastikhülse (maximale Maße: Länge 16mm, Außen-Ø: 8mm, Innen-Ø: 5 mm)
2. Taschenlampe zerlegen
Bevor ich die Taschenlampe zerlegt habe, habe ich schon einmal den Lötkolben eingeschaltet, damit der auf Betriebstemperatur gehen kann.
Bitte auf die Unterlage für den Lötkolben achten, besonders wenn man keine Lötstation sondern einen ähm... rustikalen Lötkolben so wie ich hat...

Die Taschenlampe besteht aus (von links nach rechts):
Gehäuse mit LED-Leuchtmittel
Batterie(n)
Schraubverschluss (Deckel) mit Tastschalter, Anhängerkette
Der Schraubverschluss lässt sich weiter in seine Bestandteile zerlegen, wenn man an der Gummikappe das Innenleben herausdrückt. Bei manchen Taschenlampen geht das recht schwer und man braucht einiges an Kraft, bei dieser hier war das aber sehr leicht.

Der Deckel besteht aus (von links nach rechts):
Schalter mit Feder und Schalterfassung
Unterlegscheibe
Gummikappe
Schraubverschluss
Die Anhängerkette habe ich entfernt. Der Aufbau des Schraubverschlusses mit Schalter scheint wohl bei den meisten Billig-LED-Taschenlampen aus chinesischer Fertigung sehr ähnlich zu sein. Die Unterlegscheibe war in einer anderen Lampe nicht drin, der Rest sah aber ziemlich gleich aus.

Als nächstes widme ich mich dem Schalter mit seiner Fassung. Das ist nur zusammengesteckt und lässt sich leicht zerlegen.

Hier haben wir (von links nach rechts):
Schalterfassung
Feder
Tastschalter
Weiter als bis hier braucht man nicht zerlegen. Den Tastschalter selbst kann man auch in seine Bestandteile zerlegen, wenn man z.B. das Gehäuse oder den Knopf anmalen will.
3. "Kontaktträger" für die Schalterfassung (Ersatz für den Tastschalter)
Der Schalter hat seitlich einen kurzen Kontakt, der Kontakt zu dem Schraubverschluss hat und unten einen längeren Kontakt, der mit der Feder direkten Kontakt mit den Batterien hat.
Der Schalter kommt raus und da wo der Schalter war, muss wieder etwas hinein, das die oben genannten Kontakte auf die Kabel und den externen Schalter weiter gibt. Ich taufe dieses Teil einfach mal „Kontaktträger“. Als Basis für meinen Kontaktträger habe ich drei kleine Streifen PVC zurechtgeschnitten, die etwa so breit, so lang und aufeinander gelegt so dick wie der Schalter sind.

Die Streifen sind in diesem Fall 16 mm lang und 12 mm breit. Wie oben bereits geschrieben, sind die billigen Taschenlampen ähnlich aufgebaut, der Schalter dürfte in den meisten Fällen dieselben Maße haben. Die Ecken der PVC-Streifen habe ich einfach mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit die Teile in die Schalterfassung passen.

An einem Stück habe ich mit dem Seitenschneider eine Kerbe rein geschnitten, da ich an die Feder eine Litze anlöte und die Litze dann ja irgendwo Platz haben muss.

Die drei PVC-Stücke habe ich mit Sekundenkleber zu einem Block zusammengeklebt, das Teil mit der Kerbe liegt bei diesem Foto oben, man kann es wegen dem Blitz gerade noch so erkennen. Der Block passt gut in die Schalterfassung und hat etwas Spiel, was er auch braucht, weil da noch ein Kabel dran vorbei muss.
4. Kontakte löten

An die Feder habe ich ein ca. 30 cm langes Stück blaue Litze angelötet. Die Litze sollte auf alle Fälle lang genug sein. Abschneiden kann man sie immer noch, wenn sie zu lang ist, aber wenn sie zu kurz ist, ist etwas dranfrickeln doof. Ich habe von der roten Litze ein gleichlanges Stück abgeschnitten.
Die Länge hängt in erste Linie davon ab, wo und wie die Lampe und der Schalter eingebaut werden, ob noch Stecker dazwischenkommen und wie lang der Blaster ist. Wenn ich mir darüber schon vorher Gedanken gemacht hätte, hätte ein kürzeres Stück auch gereicht.
Das Kabel habe ich an einem Ende etwa 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Das breite Ende der Feder habe an einer Stelle ebenfalls verzinnt. Das geht einfacher, wenn diese Stelle der Feder kurz in das Lötfett getaucht wird.
Ich habe dann nur noch das verzinnte Kabel an die verzinnte Stelle der Feder gehalten und bin kurz mit der Spitze des Lötkolbens dran, das Lötzinn an beiden Teilen schmilzt und verbindet beide Teile.
Verzinnen:
Lötgut mit dem Spitze des Lötkolbens erhitzen, Lötzinn (mit Flussmittelseele) an das erhitze Lötgut halten (nicht direkt an den Lötkolben), bis das Lötzinn sich auf dem Lötgut verteilt hat und die Stelle „verzinnt“ ist. Darauf achten, das Lötzinn nicht zu lange zu erhitzen, da sich dann die Flusseigenschaften verschlechtern und Verbindungen schlecht bis gar nicht mehr eingegangen werden.

Für den zweiten Kontakt, der innen gegen den Schraubverschluss drücken soll, habe ich ein etwa 15-20 mm langes Stück von der Metallklammer des Heftstreifens abgeschnitten. Etwa 5 mm habe ich "rechtwinklig" abgebogen.
Der Metallstreifen hat einen Schutzlack, den man an der Lötstelle wegschmirgeln sollte, der verdampft aber auch beim Löten (Ausrede für: "hab ich vergessen"). Es gibt auch gänzlich mit Plastik überzogene Klammern (meistens weiß), von deren Verwendung ich abraten möchte. Es sollte schon eine Klammer sein, die nach Metall aussieht.
Ganz wichtig ist das kurze Bad im Lötfett. Ohne das Lötfett kriegt man das Kabel nicht an den Metallstreifen gelötet, das Lötzinn "perlt" am Metall einfach ab und geht keine Verbindung mit dem Metallstreifen ein. Das Lötfett nimmt die Oberflächenspannung vom Lötzinn und das Lötzinn kann auf dem Metall fließen.
Btw: Mit dem Metallstreifen aus dem Schnellhefter kann man noch mehr anstellen, z.B. Schleifkontakte in und für Magazine (z.B. 35er-Trommel) herstellen...

Auch hier habe ich zuvor die rote Litze ca. 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Die verzinnte Litze habe ich mit der Spitze des Lötkolben auf die Stelle mit dem Lötfett gedrückt und so eine Verbindung zwischen Litze und Metallstreifen geschaffen.

Wie oben schon mal erwähnt: Da ist ein Schutzlack auf dem Metallstreifen, der muss an der vorderen Kontaktstelle (Pfeil) runtergeschmirgelt werden, sonst leitet der Metallstreifen an dieser Stelle keinen Strom (ich hab's mit dem Durchgangsprüfer getestet – mit Lack kein Piep)
5. Abdeckung für den Kontaktträger
Hätte ich die Kabelführung durch die Mitte gemacht, dann hätte ich die Unterlegscheibe weiter verwenden können. Habe ich aber nicht, also muss ich die entstandene Lücke wieder füllen. Bei einer anderen Lampe, die ich schon umgebaut habe, gab es diese Unterlegscheibe nicht, da fiel dieser Schritt mehr oder weniger weg.

Ich habe zwei Streifen 6 mm breit und 16 mm lang und ein Quadrat mit 16 mm Seitenlänge von meinem PVC zurechtgeschnitten. Die zwei Streifen habe ich so auf meinen Kontaktträger geklebt, dass der Metallstreifen mit der roten Litze schön in die Mitte passt. Die überstehenden Ecken sowie die Ecken vom Quadrat habe ich mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit das Ganze auch in das Deckelgehäuse passt.

Ich habe den Metallstreifen mit dem Kabel dazwischen gelegt und das Achteck mit Sekundenkleber oben drauf geklebt. Das Ganze habe ich kurz in den Schraubstock gespannt, da das Kabel mit der Lötstelle etwas dicker als das PVC ist... und damit der Kleber auch schön zusammenhält.

Wie man sieht, steht der gebogene Metallstreifen vorne ein paar Millimeter über. Das muss so sein, denn das muss in die Aussparung in der Schalterfassung und Kontakt mit dem Schraubverschluss geben.

Noch ein Foto von der anderen Seite, wo man die Kerbe sieht, in der die blaue Litze von der Feder geführt wird. Die Kerbe ist an der gegenüberliegende Seite vom Metallstreifen der roten Litze, so dass die beiden Litzen später in dieselbe Richtung zeigen.
6. Zusammenbau

Mit dem Seitenschneider habe ich ein kleines Loch in die Gummikappe geschnitten.

Die beiden Litzen hab ich durch das Loch in der Gummikappe gefädelt, die blaue Litze mit der Feder so platziert, dass die Lötstelle an der Feder über der Kerbe im Kontaktträger liegt – beide Kabel gehen in die gleiche Richtung ab.
Bei der finalen Version habe ich beide Litzen mitsamt des Kabelschlauchs durch das Loch gezogen. Unter der Gummikappe ist der Kabelschlauch mit einem kleinen Kabelbinder fixiert.

Als nächstes habe ich den Kontaktträger in die Schalterfassung gesetzt, der gebogene Metallstreifen muss dabei in die Aussparung in der Schalterfassung.

Das Ganze habe ich mitsamt Gummikappe zurück in den Schraubverschluss gedrückt. Das geht in der Regel so leicht wie das Zerlegen: Ging das Zerlegen schwer, dann braucht man beim Zusammenbau ebenso viel Kraft.
Wichtig ist, dass der Metallstreifen Kontakt mit dem Schraubverschluss hat. Deswegen muss der auch etwas überstehen.

Das neue Innenleben habe ich schön bündig zurück in den Schraubverschluss geschoben.

Ich habe die Taschenlampe mit Batterien wieder zusammengesetzt und zum Test den Taster angeschlossen.
Funktioniert! Jetzt muss ich die Lampe nur noch irgendwo einbauen...
---- Anmerkung hoellenhamster: Aufgrund der Länge des Beitrags musste dieser in zwei Teile zerlegt werden. Bitte unten weiterlesen! ----

Vorwort
Diese Anleitung beschreibt den Umbau einer einfachen LED-Taschenlampe vom Tastschalter zum Kabelschalter und dem Einbau in eine Retaliator.
Die Anleitung ist in zwei Teile aufgeteilt: Den erste Teil hatte ich bereits vor dem Wettbewerb so gut wie fertig und hatte ihn zu meinem Glück noch nicht gepostet, den zweiten Teil habe ich zum Wettbewerb ergänzt.
Am schwierigsten war für mich, Bezeichnungen für Teile zu finden, für die man keinen Namen hat...
Teil 1 – Der Kabelschalter
1. Material

Von links nach rechts (und oben nach unten):
Lötkolben (besser wäre eine Lötstation)
Lötfett (Flussmittel)
Lötzinn (mit Flussmittelseele)
Miniatur-Taster* (es kann aber auch nur der ausgebaute Schalter wiederverwendet werden, ich habe mich letztendlich für beide entschlossen)
Seitenschneider
Taschenlampe mit Tastschalter im Schraubverschluss (kriegt man im Ramschladen für 2 bis 3 Euro)
Sandpapier (Körnung ist zweitrangig, hier: 80er)
Metallklammer aus einem Heftstreifen oder Schnellhefter
Litze (hier: 0,25 mm² in blau und rot)
Bougierrohr (Isolierschlauch), alternativ geht auch Schrumpfschlauch (nicht erforderlich, wenn die Kabel nicht sichtbar verlaufen)
*Der Miniatur-Taster hat die Vorteile, dass er:
- sehr klein ist
- dadurch an vielen erdenklichen Stellen eingebaut werden kann
- ein Schraubgewinde und eine Mutter für einen leichte Befestigung hat
- nur solange Kontakt gibt, wie er gedrückt wird
- mit wenig Druck sehr leichtgängig ist und dadurch den Daumen nicht ermüdet

Von links nach rechts:
Schraubstock (oder Dritte Hand)
Sekundenkleber
Skalpell oder anderes, scharfes Hilfsmittel zum Zuschneiden des Kunststoffes
Ein 16 mm breiter Streifen PVC (oder anderer Kunststoff) mit 1mm Stärke
Abisolierzange
Ohne Abbildung (für Teil 2):
kleiner, rastender, 2poliger Stecker und passende Buchse mit entsprechenden Crimp-Kontakten (Micro MATE-N-LOK)
Multitool (Dremel)
2 Stahlkugeln (BB 4,5 mm)
1/2 Kugelschreiberfeder
Plastikhülse (maximale Maße: Länge 16mm, Außen-Ø: 8mm, Innen-Ø: 5 mm)
2. Taschenlampe zerlegen
Bevor ich die Taschenlampe zerlegt habe, habe ich schon einmal den Lötkolben eingeschaltet, damit der auf Betriebstemperatur gehen kann.
Bitte auf die Unterlage für den Lötkolben achten, besonders wenn man keine Lötstation sondern einen ähm... rustikalen Lötkolben so wie ich hat...

Die Taschenlampe besteht aus (von links nach rechts):
Gehäuse mit LED-Leuchtmittel
Batterie(n)
Schraubverschluss (Deckel) mit Tastschalter, Anhängerkette
Der Schraubverschluss lässt sich weiter in seine Bestandteile zerlegen, wenn man an der Gummikappe das Innenleben herausdrückt. Bei manchen Taschenlampen geht das recht schwer und man braucht einiges an Kraft, bei dieser hier war das aber sehr leicht.

Der Deckel besteht aus (von links nach rechts):
Schalter mit Feder und Schalterfassung
Unterlegscheibe
Gummikappe
Schraubverschluss
Die Anhängerkette habe ich entfernt. Der Aufbau des Schraubverschlusses mit Schalter scheint wohl bei den meisten Billig-LED-Taschenlampen aus chinesischer Fertigung sehr ähnlich zu sein. Die Unterlegscheibe war in einer anderen Lampe nicht drin, der Rest sah aber ziemlich gleich aus.

Als nächstes widme ich mich dem Schalter mit seiner Fassung. Das ist nur zusammengesteckt und lässt sich leicht zerlegen.

Hier haben wir (von links nach rechts):
Schalterfassung
Feder
Tastschalter
Weiter als bis hier braucht man nicht zerlegen. Den Tastschalter selbst kann man auch in seine Bestandteile zerlegen, wenn man z.B. das Gehäuse oder den Knopf anmalen will.
3. "Kontaktträger" für die Schalterfassung (Ersatz für den Tastschalter)
Der Schalter hat seitlich einen kurzen Kontakt, der Kontakt zu dem Schraubverschluss hat und unten einen längeren Kontakt, der mit der Feder direkten Kontakt mit den Batterien hat.
Der Schalter kommt raus und da wo der Schalter war, muss wieder etwas hinein, das die oben genannten Kontakte auf die Kabel und den externen Schalter weiter gibt. Ich taufe dieses Teil einfach mal „Kontaktträger“. Als Basis für meinen Kontaktträger habe ich drei kleine Streifen PVC zurechtgeschnitten, die etwa so breit, so lang und aufeinander gelegt so dick wie der Schalter sind.

Die Streifen sind in diesem Fall 16 mm lang und 12 mm breit. Wie oben bereits geschrieben, sind die billigen Taschenlampen ähnlich aufgebaut, der Schalter dürfte in den meisten Fällen dieselben Maße haben. Die Ecken der PVC-Streifen habe ich einfach mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit die Teile in die Schalterfassung passen.

An einem Stück habe ich mit dem Seitenschneider eine Kerbe rein geschnitten, da ich an die Feder eine Litze anlöte und die Litze dann ja irgendwo Platz haben muss.

Die drei PVC-Stücke habe ich mit Sekundenkleber zu einem Block zusammengeklebt, das Teil mit der Kerbe liegt bei diesem Foto oben, man kann es wegen dem Blitz gerade noch so erkennen. Der Block passt gut in die Schalterfassung und hat etwas Spiel, was er auch braucht, weil da noch ein Kabel dran vorbei muss.
4. Kontakte löten

An die Feder habe ich ein ca. 30 cm langes Stück blaue Litze angelötet. Die Litze sollte auf alle Fälle lang genug sein. Abschneiden kann man sie immer noch, wenn sie zu lang ist, aber wenn sie zu kurz ist, ist etwas dranfrickeln doof. Ich habe von der roten Litze ein gleichlanges Stück abgeschnitten.
Die Länge hängt in erste Linie davon ab, wo und wie die Lampe und der Schalter eingebaut werden, ob noch Stecker dazwischenkommen und wie lang der Blaster ist. Wenn ich mir darüber schon vorher Gedanken gemacht hätte, hätte ein kürzeres Stück auch gereicht.
Das Kabel habe ich an einem Ende etwa 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Das breite Ende der Feder habe an einer Stelle ebenfalls verzinnt. Das geht einfacher, wenn diese Stelle der Feder kurz in das Lötfett getaucht wird.
Ich habe dann nur noch das verzinnte Kabel an die verzinnte Stelle der Feder gehalten und bin kurz mit der Spitze des Lötkolbens dran, das Lötzinn an beiden Teilen schmilzt und verbindet beide Teile.
Verzinnen:
Lötgut mit dem Spitze des Lötkolbens erhitzen, Lötzinn (mit Flussmittelseele) an das erhitze Lötgut halten (nicht direkt an den Lötkolben), bis das Lötzinn sich auf dem Lötgut verteilt hat und die Stelle „verzinnt“ ist. Darauf achten, das Lötzinn nicht zu lange zu erhitzen, da sich dann die Flusseigenschaften verschlechtern und Verbindungen schlecht bis gar nicht mehr eingegangen werden.

Für den zweiten Kontakt, der innen gegen den Schraubverschluss drücken soll, habe ich ein etwa 15-20 mm langes Stück von der Metallklammer des Heftstreifens abgeschnitten. Etwa 5 mm habe ich "rechtwinklig" abgebogen.
Der Metallstreifen hat einen Schutzlack, den man an der Lötstelle wegschmirgeln sollte, der verdampft aber auch beim Löten (Ausrede für: "hab ich vergessen"). Es gibt auch gänzlich mit Plastik überzogene Klammern (meistens weiß), von deren Verwendung ich abraten möchte. Es sollte schon eine Klammer sein, die nach Metall aussieht.
Ganz wichtig ist das kurze Bad im Lötfett. Ohne das Lötfett kriegt man das Kabel nicht an den Metallstreifen gelötet, das Lötzinn "perlt" am Metall einfach ab und geht keine Verbindung mit dem Metallstreifen ein. Das Lötfett nimmt die Oberflächenspannung vom Lötzinn und das Lötzinn kann auf dem Metall fließen.
Btw: Mit dem Metallstreifen aus dem Schnellhefter kann man noch mehr anstellen, z.B. Schleifkontakte in und für Magazine (z.B. 35er-Trommel) herstellen...

Auch hier habe ich zuvor die rote Litze ca. 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Die verzinnte Litze habe ich mit der Spitze des Lötkolben auf die Stelle mit dem Lötfett gedrückt und so eine Verbindung zwischen Litze und Metallstreifen geschaffen.

Wie oben schon mal erwähnt: Da ist ein Schutzlack auf dem Metallstreifen, der muss an der vorderen Kontaktstelle (Pfeil) runtergeschmirgelt werden, sonst leitet der Metallstreifen an dieser Stelle keinen Strom (ich hab's mit dem Durchgangsprüfer getestet – mit Lack kein Piep)
5. Abdeckung für den Kontaktträger
Hätte ich die Kabelführung durch die Mitte gemacht, dann hätte ich die Unterlegscheibe weiter verwenden können. Habe ich aber nicht, also muss ich die entstandene Lücke wieder füllen. Bei einer anderen Lampe, die ich schon umgebaut habe, gab es diese Unterlegscheibe nicht, da fiel dieser Schritt mehr oder weniger weg.

Ich habe zwei Streifen 6 mm breit und 16 mm lang und ein Quadrat mit 16 mm Seitenlänge von meinem PVC zurechtgeschnitten. Die zwei Streifen habe ich so auf meinen Kontaktträger geklebt, dass der Metallstreifen mit der roten Litze schön in die Mitte passt. Die überstehenden Ecken sowie die Ecken vom Quadrat habe ich mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit das Ganze auch in das Deckelgehäuse passt.

Ich habe den Metallstreifen mit dem Kabel dazwischen gelegt und das Achteck mit Sekundenkleber oben drauf geklebt. Das Ganze habe ich kurz in den Schraubstock gespannt, da das Kabel mit der Lötstelle etwas dicker als das PVC ist... und damit der Kleber auch schön zusammenhält.

Wie man sieht, steht der gebogene Metallstreifen vorne ein paar Millimeter über. Das muss so sein, denn das muss in die Aussparung in der Schalterfassung und Kontakt mit dem Schraubverschluss geben.

Noch ein Foto von der anderen Seite, wo man die Kerbe sieht, in der die blaue Litze von der Feder geführt wird. Die Kerbe ist an der gegenüberliegende Seite vom Metallstreifen der roten Litze, so dass die beiden Litzen später in dieselbe Richtung zeigen.
6. Zusammenbau

Mit dem Seitenschneider habe ich ein kleines Loch in die Gummikappe geschnitten.

Die beiden Litzen hab ich durch das Loch in der Gummikappe gefädelt, die blaue Litze mit der Feder so platziert, dass die Lötstelle an der Feder über der Kerbe im Kontaktträger liegt – beide Kabel gehen in die gleiche Richtung ab.
Bei der finalen Version habe ich beide Litzen mitsamt des Kabelschlauchs durch das Loch gezogen. Unter der Gummikappe ist der Kabelschlauch mit einem kleinen Kabelbinder fixiert.

Als nächstes habe ich den Kontaktträger in die Schalterfassung gesetzt, der gebogene Metallstreifen muss dabei in die Aussparung in der Schalterfassung.

Das Ganze habe ich mitsamt Gummikappe zurück in den Schraubverschluss gedrückt. Das geht in der Regel so leicht wie das Zerlegen: Ging das Zerlegen schwer, dann braucht man beim Zusammenbau ebenso viel Kraft.
Wichtig ist, dass der Metallstreifen Kontakt mit dem Schraubverschluss hat. Deswegen muss der auch etwas überstehen.

Das neue Innenleben habe ich schön bündig zurück in den Schraubverschluss geschoben.

Ich habe die Taschenlampe mit Batterien wieder zusammengesetzt und zum Test den Taster angeschlossen.
Funktioniert! Jetzt muss ich die Lampe nur noch irgendwo einbauen...
---- Anmerkung hoellenhamster: Aufgrund der Länge des Beitrags musste dieser in zwei Teile zerlegt werden. Bitte unten weiterlesen! ----
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